Niederkrüchten: Üben für den Horror-Crash

Auf der A 52 zwischen Elmpt und Roermond waren am Sonntag mehr als 60Feuerwehrleute im Einsatz.

Niederkrüchten. Horrorszenario am Sonntagmorgen: Auf der A52 zwischen Elmpt und Roermond liegen sechs Autos und ein Lkw mit Hänger, teilweise ineinander verkeilt. Acht Menschen sitzen in den Autos, sind eingeklemmt oder bewusstlos.

Zum Glück keine Realität, sondern ein Drehbuch aus der Feder der Feuerwehren von Niederkrüchten, Elmpt und Oberkrüchten. Bevor im Frühjahr das neue Teilstück der A52 freigegeben wird, nutzten sie die Gelegenheit, um zu üben.

Das soll passiert sein: Ein erster Unfall in Fahrtrichtung Elmpt mit zwei Fahrzeugen, dahinter kann der Lkw nur knapp bremsen, dabei schiebt sich der Hänger quer. In diesen rasen zwei weitere Autos hinein. Durch Gaffer auf der Gegenfahrbahn rutschen zwei Autos ineinander.

Die 63 an der Übung beteiligten Wehrleute und die sechs Rettungskräfte wissen, dass eine Übung ansteht, aber was sie erwartet, ist ihnen nicht klar. "Im Ernstfall wäre auch die Feuerwehr Roermond mit alarmiert worden, denn die ist für den Autobahnabschnitt bis zur Ausfahrt Elmpt in Fahrtrichtung Düsseldorf zuständig", erklärt Niederkrüchtens Feuerwehr-Pressesprecher Detlef Warkus.

Umgekehrt reicht die Zuständigkeit der Elmpter Wehr bis zur ersten Abfahrt der N 280 auf niederländischer Seite. Auch Hubschrauber - drei wären angefordert worden - kommen nicht zur Übung.

Die Männer vom Rettungsdienst checken die Verletzten ab: Wer ist ansprechbar? Wer ist eingeklemmt? In welcher Reihenfolge sollen sie rausgeholt werden? "Ich habe mich gut betreut gefühlt", sagt Dirk Optenplatz später. Er hat ein Opfer gemimt. "Es war immer jemand da, hat mit mir gesprochen, als ich dann eine Decke hatte, war es auch warm genug."

Hans-Peter Hemmers, ein "Bewusstloser": "Ich war 38 Jahre lang beruflich auf der Autobahn unterwegs - glücklicherweise hatte ich noch nicht einmal einen abgebrochenen Spiegel." Aber weil er es für wichtig hält, dass im Notfall jeder Handgriff sitzt, hat er sich als Opfer zur Verfügung gestellt.

Zuletzt kommt eine Neuheit zum Einsatz: Das "Ked-System". Es dient dazu, einen Verletzten mit Rückenschmerzen (Gefahr von Wirbelverletzungen) mit der Drehleiter aus dem Fahrzeug zu bergen.

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