Neue Arbeitsplätze für Geflüchtete

Sogenannte Integration Points in Viersen und Krefeld kümmern sich um die Eingliederung in den örtlichen Arbeitsmarkt.

Neue Arbeitsplätze für Geflüchtete
Foto: Arbeitsagentur

Kreis Viersen/Krefeld. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist innerhalb eines Jahres im Kreis Viersen und in Krefeld um insgesamt 1076 auf 1456 Personen gestiegen. Hauptgrund dafür sind die vielen geflüchteten Menschen. Insgesamt hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt aber nur wenig verändert: Im Kreis waren Ende August 10 099 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 97 weniger als vor einem Jahr. In Krefeld sind es 78 mehr als im August 2015 (insgesamt jetzt 12 808).

Um die Flüchtlinge kümmert sich die Agentur für Arbeit im Kreis und in Krefeld mit jeweils einem sogenannten Integration Point. Diese Einrichtung gibt es seit Ende Januar dieses Jahres (die WZ berichtete). „Bei der Gruppe der geflüchteten Menschen ist eine Integration in den Arbeitsmarkt in den meisten Fällen erst nach einer Qualifizierungsphase zu erwarten“, sagt Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld und Kreis Viersen.

Am Anfang stehen immer Sprachkurse, an die sich weitere Qualifikationsmaßnahmen anschließen. Und diese werden für den Kreis zentral in der Agentur für Arbeit in Viersen gesteuert. Dort wurden bisher rund 1500 geflüchtete Menschen betreut, in Krefeld waren es noch einmal genauso viele. In den Integration Points wird auch ausgelotet, welche Fähigkeiten die Flüchtlinge bereits mitbringen — also beispielsweise, welche Schul- und Studienabschlüsse sie haben und wie viele Jahre Berufserfahrung. Wichtig ist es natürlich auch zu klären, welche im Ausland gemachten Abschlüsse in Deutschland anerkannt werden.

Rund 60 Prozent der Flüchtlinge im Kreis Viersen kommen aus Syrien, zwölf Prozent aus dem Irak. Die übrigen haben sich aus Afghanistan, Eritrea, Nigeria, Pakistan, Somalia und dem Iran auf den Weg nach Deutschland gemacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Deutschland bleiben dürfen, ist sehr hoch — vor allem bei den Syrern. Mehr als zwei Drittel von ihnen sind zwischen 15 und 34 Jahre alt.

„Das ist eine große Chance für uns“, sagt Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen. Denn die jüngeren Menschen können natürlich leichter in den Arbeitsmarkt integriert werden als Ältere. „Die beste Voraussetzung für die Integration in die Gesellschaft ist die Integration in den Arbeitsmarkt“, so Schmitz. Dirk Strangfeld ist wichtig, dass der übrige Arbeitsmarkt genauso wie bisher weiter betreut wird. „Selbstverständlich kümmern wir uns wie bisher genauso intensiv um alle anderen Zielgruppen wie zum Beispiel Jugendliche, Ältere, Langzeitarbeitslose, Schwerbehinderte und Berufsrückkehrer“, sagt er.

Einen kleinen Erfolg haben die Vermittler im Viersener Integration Point auch schon verbuchen können. Ein junger Mann, der seinen Sprachkurs und seine Qualifizierungsmaßnahmen inzwischen beendet hat, tritt heute seine Ausbildungsstelle an.

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