Mysteriöse Schießerei vor Disco

Polizei versucht Streit unter 20 Südosteuropäern aufzuklären.

Viersen. Bei einem heftigen Streit zwischen rund 20 Männern südosteuropäischer Herkunft in einer Viersener Diskothek ist am frühen Sonntag Morgen ein Mann (40) angeschossen worden. Doch die Ermittlungen der Polizei gestalten sich schwierig.

Gegen 4.45 Uhr wurden Anwohner der Eichenstraße und des Dammwegs vom Gebell ihrer Hunde geweckt. "Dann habe ich mehrere Schüsse gehört, vier oder fünf", berichtet Anwohner Jürgen B., der von seinen Schäferhundmischlingen Luzi und Molly geweckt worden war. "Und danach schrie jemand etwas in einer osteuropäischen Sprache."

Eine andere Anwohnerin hatte ihren Hofhund zwar auch "wie wild" anschlagen gehört, aber nicht darauf reagiert. Selbst die direkten Anwohner der Diskothek "The King’s Club" hörten nicht, was sich direkt vor ihren Häusern abspielte. "Ich bin zwar um viertel vor fünf wach geworden, kann aber nicht sagen warum", sagt eine Nachbarin.

Für die Polizisten, die kurz darauf eintrafen, bot sich ein verwirrendes Bild: Rund 20 Personen, alle südosteuropäischer Herkunft, darunter ein 40-jähriger Mann aus Wiesbaden, der einen Armdurchschuss erlitten hatte. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und am Vormittag operiert, Lebensgefahr bestand aber nicht.

Die Vernehmungen zum Tathergang gestalteten sich schwierig, weil alle Beteiligten angaben, die deutsche Sprache nicht zu beherrschen. Sie wurden mitgenommen und später von der Polizei vernommen.

Bis zum Abend stand aber nicht fest, wer die Schüsse abgegeben hatte und warum. Kurzzeitig hatte es auch noch eine Ringfahndung nach dem Auto des Wiesbadeners gegeben, das verschwunden schien. Später stellte sich jedoch heraus, dass der Mann gar nicht mit seinem Wagen gekommen war. Die Polizei hat eine Ermittlungskommission aus 22 Beamten aus Mönchengladbach und Viersen eingesetzt.

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