Morde von Schwalmtal: Staatsanwalt plädiert für lebenslange Haft

Mönchengladbach (Red). Im Prozess um den Amoklauf von Schwalmtal hat am Montagvormittag der Staatsanwalt vor dem Landgericht Mönchengladbach sein Plädoyer gehalten. Er forderte für den Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe und Unterbringung in der Psychiatrie.

Zuvor wandte er sich persönlich an die 44 Jahre alte Tochter des 72jährigen Mannes. Sie habe eine unerträgliche Rolle im Prozess gespielt und durch ihre komplette Ignoranz der Tat die Opfer verhöhnt. Vielmehr habe die Tochter versucht, die Schuld bei anderen zu finden. Sie trage zumindest eine moralische Mitschuld.

Die Verteidiger des wegen dreifachen Mordes angeklagten Rentners beantragten eine Haftstrafe von 8 bis 13 Jahren. Sie sprachen sich ebenfalls für die Unterbringung in der Psychiatrie aus.

Auf der Anklagebank sitzt ein Rentner aus Unna. Er hat die Morde an zwei Rechtsanwälten und einem Immobilien-Gutachter gestanden. In einem Familienstreit um ein Haus sei er jahrelang gemobbt worden und habe dies nicht mehr ertragen.

Zu Beginn des Prozesses hatte der Rentner seine tödlichen Schüsse mit den Worten gestanden: "Für mich war das richtig. Die mussten weg und Feierabend." In seinem letzten Wort sagte der Rentner am Montag dann im Gerichtssaal zu den Prozessbeteiligten: "Das ist Unrecht, was Ihr getan habt."

Die Staatsanwaltschaft sah keinen Grund für eine Strafminderung, obwohl der Rentner als vermindert schuldfähig anzusehen sei. Psychiatrische Gutachter hatten dem Angeklagten "eine bestimmte Sorte von Wahnhaftigkeit" bescheinigt und vor möglichen weiteren Opfern gewarnt, sollte er nicht in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht werden.

Mit dem Urteil wird am Dienstag gerechnet.

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