Millimeterarbeit für die Billard-WM

Die Tische müssen mit einer speziellen Wasserwaage genau ausgerichtet werden.

Millimeterarbeit für die Billard-WM
Foto: Busch

Viersen. In den Gängen der Festhalle stapeln sich die Kartons. Von Hektik ist wenige Tage vor dem Beginn der Billard-Weltmeisterschaft nichts zu spüren. Im Gegenteil: Ruhe und Präzision sind wie im Dreiband-Sport auch beim Aufbau gefragt. „Es wäre das Schlimmste, was uns passieren könnte, wenn die Tische nicht absolut in der Waage sind“, sagt Thomas Arens, selbst vielfacher Deutscher Meister im Artistique Billard. Er sammelt die letzten Staubflusen vom soeben aufgebauten Trainingstisch im Ernst-Klusen-Saal. Maurice Schroeter klopft den Rand ab, um eventuelle Hohlräume zu erkennen.

Gemeinsam mit Chefmonteur Mark Bliek sind die Beiden seit drei Stunden mit dem Aufbau des ersten von fünf Tischen für die WM beschäftigt. Auf einem Gestell wird zunächst die Heizung angebracht. Dann werden drei Granitplatten aufgesetzt. Jede ist sechs Zentimeter dick und 270 Kilo schwer. Sie müssen mit einer speziellen Wasserwaage millimetergenau ausgerichtet werden. „Wir messen 0,3 Millimeter auf einen laufenden Meter“, berichtete Schroeter. Auf den Platten wird schließlich das blaue Tuch ausgelegt. Die Heizmatten unter dem Tisch werden später auf 38 Grad Celsius aufgeheizt. Damit werden auf dem Tuch in Abhängigkeit von der Heizkraft der Scheinwerfer von oben etwa 30 bis 32 Grad Celsius erreicht. „So laufen die Kugeln auf unseren Tischen am besten“, erklärt Bliek.

Drei der fünf Tische, die sie in Viersen aufbauen, seien bereits nach Griechenland, Spanien und Berlin verkauft, die beiden übrigen werden für die Deutsche Jugendmeisterschaft in wenigen Wochen eingelagert, berichtet Bliek.

Im großen Saal der Festhalle sind die Männer des Bauhofes der Stadt Viersen unterdessen mit der Verlegung des Teppichbodens beschäftigt. Sie achten genau darauf, dass die Auslegeware keine Falten wirft. Mit Klebeband setzen sie die Teilstücke aneinander und schieben den Teppich Stück für Stück unter die Tribüne.

Mittendrin warten die vier Gestelle für den Wettkampf darauf, aufgebaut zu werden. Es könnte spät werden für die Monteure. Das wissen die Männer und dennoch kann sie nichts aus der Ruhe bringen.

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