Kreis Viersen: Weniger Tote bei Unfällen

Allerdings hat es laut Kreispolizei im vergangenen Jahr häufiger gekracht als 2007.

Kreis Viersen. Auf den ersten Blick sind es nur bunte Säulendiagramme, gehalten in freundlichen Pastelltönen. Doch hinter den mehr oder weniger langen Rechtecken verbergen sich zum Teil schreckliche Fakten: "Verunglückungshäufigkeitszahl der getöteten und verletzten Personen" heißt eine Überschrift in Beamtendeutsch.

Die "Anzahl der verunglückten Kinder im Fünf-Jahresvergleich" ist auf einer anderen Seite des Unfall-Rückblicks 2008 für den Kreis Viersen zu finden. Gestern wurde er von Landrat Peter Ottmann sowie Utz Schmidt, Abteilungsleiter Polizei, und seinem Kollegen Wilhelm Schnitzler, zuständig für den Bereich Straßenverkehr, als Vertreter der Kreispolizeibehörde vorgestellt.

Eine wesentliche Aussage lautet: "Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 2008 im Kreisgebiet 103 Verkehrsunfälle mehr ereignet." Das sind 1,4Prozent. Die Gesamtzahl lautet 7444. Erfreulich sei die Abnahme der Unfälle mit Verletzten und Toten um 58Fälle (5,6 Prozent) auf 985. Sieben Menschen starben, das sind neun weniger als 2007. Von einem "historischen Tiefstand" sprechen der Landrat und die Polizeibeamten. "Jeder Tote ist einer zuviel", ergänzt allerdings Wilhelm Schnitzler.

Die Anzahl der verunglückten Kinder (146) hat deutlich abgenommen: 2007 waren es 179. Kein Kind kam auf den Straßen im Kreisgebiet ums Leben. Getötet wurden aber drei junge Menschen (sechs im Vorjahr), die Statistik für die Altergruppe 18 bis 24 zeigt 195 Unfallopfer insgesamt - 21 weniger als 2007.

159 Senioren waren in einen Unfall verwickelt, ein Mann über 65 Jahren starb am Steuer (drei im Vorjahr). "Bei allen Diskussionen um die Verkehrstüchtigkeit der motorisierten Senioren bleibt festzustellen, dass die ältere Bevölkerung im Kreis in den letzten Jahren auch weiterhin eine geringere Verunglücktenhäufigkeit aufweist als in den Nachbar-Behörden wie Gladbach oder Krefeld", so die Polizei.

In fünf Kommunen im Kreis war eine Unfall-Steigerung zu verzeichnen, die "Top 3" bilden Tönisvorst (7,9 Prozent), gefolgt von Willich (5,7) und Kempen (fünf). In der Stadt Viersen gab es eine Abnahme um 2,4Prozent. Womit solche Veränderungen zusammenhängen können, erklärt Schnitzler am Beispiel Tönisvorst: Dort gebe es das neue Einkaufszentrum Höhenhöfe - mit großem Parkplatz und entsprechend vielen Möglichkeiten für Blechschäden.

Eine stark auffällige Häufung von schweren Unfällen an bestimmten Stellen ("Todesstrecken") gebe es nicht.

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