Kreis Viersen: Erinnerungen ans Fest vor vielen Jahren

Ehemalige trafen sich zu Frühstück und Messe in St. Peter.

Viersen. In der Katholischen Kirche ist für jedes Kind die Erste Heilige Kommunion ein besonderes Fest. Das war früher so und ist es auch noch. Deshalb freute sich am gestrigen Weißen Sonntag Marlies Thorissen von der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD), dass 40 Ehemalige zur "Jubelkommunion" gekommen waren.

Seit mehr als 30 Jahren organisiert die KFD in der Pfarre St.Peter ein gemeinsames Frühstück, bevor die "Jubelkommunionkinder" mit Festgeläute von Pfarrer Bruns in einer kleinen Prozession in die Kirche geleitet wurden.

Die WZ sprach mit einigen der Jubilaren, die vor 50, 60 oder 75Jahren ihre Kommunion feierten. Unter Pfarrer Gilles empfing am 24.April 1948 Irmgard Mertens, geborene Harmes, ihre erste Kommunion. Schwierig war früher für die Kinder, so erinnert sie sich, dass man vorher nichts essen durfte. Gertrud Zenses war damals ihre Kommunionpartnerin. Der Pastor hatte sie zwei Monate auf diesen Tag vorbereitet. Zuhause wurde mit 20 Gästen gefeiert. Und die Schildkrötpuppe, die sie damals geschenkt bekam, die hat sie heute noch.

Erich Dahmen (58) ging vor 50 Jahren mit. "Unsere Wohnung war festlich geschmückt. Es gab Torten", erinnert er sich. Und erstmals hat er an diesem Tag in einem Restaurant Mittag gegessen. Seine Kleidung damals: Kurze Hose und Fliege.

1939, kurz vor dem Ausbruch des 2.Weltkrieges, ist Katharina Roosen (78) zur Kommunion gegangen. Ihr Kleid war von einer Schneiderin gefertigt worden. Sie erinnert sich an die Kirche, aber auch an- "Rindfleischsuppe, Kartoffeln und Braten", den es gab. Und: "Ich habe damals sehr viele Blumen geschenkt bekommen."

Selten ist es, dass ein "Kommunionkind" die 75.Wiederkehr der Ersten Heiligen Kommunion feiern kann. Hildegard Feickes (84), geborene Kallwitz, konnte dies am Sonntag tun. Sie plauderte engagiert und mit ganz viel Herz - ganz so, als ob das Fest lediglich ein paar Jahre her sei. Weiße Lackschuhe und ein schlichtes Kleid habe sie damals getragen. Ihre Tante Maria schenkte ihr ein Essbesteck. "Das habe ich heute noch", berichtet Hildegard Feickes stolz. Doch sie ging damals 1934 nicht in St.Peter, sondern in St.Notburga in Rahser mit.

Zuhause feiern zu können, war ein Zimmer halb ausgeräumt worden. Verwundert war sie über die Aussage des Pastors vor der ersten Beichte: "Ihr müsst auch beichten, was ihr nicht getan habt, denn das sind Unterlassungssünden." Ihr Kommunionspruch im Jahre 1934 lautete: "Tapfer sein im Glauben."

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