Königin bestraft Teufel

Der Beelzebub soll beim Schützenfest sein Unwesen getrieben haben.

Viersen. Mit der — natürlich rein symbolischen — „Hexenverbrennung“ war in Viersen in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Schluss. Damals hatte es dagegen eine Bewegung gegeben, erinnern sich Ex-Bürgermeisterin Marina Hammes und der Bezirksbundesmeister der Schützen in Viersen, Hans Willi Pergens. Mit dem Ergebnis, dass vor dem schwungvollen Dorfabend beim Fest der Oberbebericher Hubertusschützen am Festzelt an der Weiher Straße am Dienstag der Kirmesteufel verbrannt wurde — und keine Hexe.

Den Hintergrund des alten Brauchs erläutert der Schriftführer der Hubertusschützen, Patrick van Helden: „Der Kirmesteufel hat in den Tagen des Schützenfestes unseren Schützen schändliche Untaten zugefügt. Diese müssen auf Geheiß von Königin Christa Prenten bestraft werden.“

Zehn Untaten und Streiche seien es gewesen an den teilweise verregneten Tagen des Schützenfestes. Patrick van Helden hatte sie alle aufgelistet und informierte darüber die Oberbebericher Bürgerschaft, die sich „entsetzt“ zeigte — natürlich nur mit einem zwinkernden Auge.

So habe sich zu vorgerückter Stunde Ex-König und Ex-Präsident Hans Lennertz mit seiner Gattin und Ministerin Ruth auf eine Bank gesetzt, mit dem Ergebnis, dass die Bank umkippte. In der Festmesse am Sonntag habe der Teufel Dominik Hendrix, Maik Schürzenberg, Christian und Marco Bohnen dazu verleitet, der Lesung in der Messe nicht zu folgen und lieber zu schlafen.

Der Teufel spielt weiter dem Hauptmann der schwarzen Husaren, Harald van Bashuisen, übel mit, denn während der Parade habe er seinen Arm gelähmt. Erst nach der Parade merkte Klaus Böken, dass der Hauptmann den Säbel noch auf den Schultern trug und Harald die Parade ohne präsentierten Säbel und somit ohne fehlende Ehrerbietung vollzogen hatte.

Nach der Verkündigung des Urteils durch Königin Christa Prenten vollstreckten die Ministerinnen Inge Maritzen und Ruth Lennertz den „Feuertod.“

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