Karnevalszug: Buure, Falter, Traumtänzer

Die bunten Fußgruppen waren das Salz in der Suppe beim Umzug in der Viersener Innenstadt.

Viersen. Kaiserwetter für das Viersener Prinzenpaar: Bei strahlendem Sonnenschein zogen Sonntag Dirk I. und seine Prinzessin Annemarie I. beim Viersener Tulpensonntagszug durch die Straßen der Innenstadt. Unter dem Motto „55 Joahr fiere on jubiliere“ waren rund 2500 Teilnehmer aktiv. Etwa 1,5 Kilometer lang war der Zug, der sich etwa drei Stunden lang durch die Stadt schlängelte.

„Es passt alles“, freute sich Zugleiter Elmar Orta und war hochzufrieden. Es war ein Jubiläumszug in dreifacher Hinsicht. Der Festausschuss wurde 55 Jahre alt, die KG Roahser Jonges feierte 77-Jähriges, und die KG KiKaKaia aus Boisheim wurde gar 111 Jahre alt. Die freuten sich ob des großen Jubiläums natürlich ganz besonders, litten aber noch unter der Absage ihres Nachtzugs durch Boisheim.

Und so schickten sie per großer Flagge im Zug auch eine Botschaft an die Adresse des Bürgermeisters: „Danke für den Nachtzug“. Im Zug erklärten sich die Blau-Wette Jonges per Aufschrift auf dem Wagen solidarisch: „Wir leuchten für Boisheim“, hieß es da. Entlang des Zugweges brandete immer wieder Beifall auf für die in nostalgischen Kostümen mitziehenden Boisheimer Narren.

Man habe die Boisheimer mit der Absage des Nachtzuges zu hart bestraft, sagte ein Zuschauer an der Dülkener Straße, und ein anderer ergänzte: „Das hätte man mit den Viersener Karnevalisten nicht gemacht.“

Doch das tat der guten Stimmung beim Viersener Zug keinen Abbruch. Der lebte vor allem von den farbenfrohen Fußgruppen mit ihren phantasievollen Kostümen. Da waren die Falter aus Helenabrunn, die Dreistadtmöhnen, die recht freizügigen Damen aus dem Moulin Rouge der Blau-Wette Jonges, die Traumtänzer der Tanzschule Behneke oder auch die jecken Mädels und Pänz der Großen Viersener Karnevalsgesellschaft.

Ob stattlicher Prunkwagen oder Fußgruppe: Seit Jahren ist der Freundeskreis Flattermann im Viersener Zug ein Highlight. Diesmal war die Truppe als köstliche jecke Ersthelfer unterwegs. Kein Pardon für Glanz und Gloria kannte der Hammer Showexpress, und für einen besonderen Augenschmaus sorgte die Narrenzunft Hochdorf, die eine Kostprobe der schwäbisch-alemannischen Fastnacht ablieferte. Immer wieder bekamen die Masken-Narren mit ihren furcherregenden Kostümen Beifall auf offener Szene.

Nach dem Veedelszoch am Vormittag im Rintgen waren die Rintger Buure auch am Nachmittag beim großen Zug wieder zweispännig mit Pferd und Wagen im Einsatz.

83 Gruppen waren insgesamt im Zug unterwegs. Ein halbes Dutzend Kapellen zogen mit, wobei die Niederländer mit ihren Majoretten herausragten. Rund 25 000 Besucher, so schätzte die Zugleitung, säumten den Weg des närrischen Lindwurms.

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