Jugendlicher quält Kaninchen und lässt sich filmen - Mutter stellt Video bei Facebook ein

Viersen. Weil er sein Kaninchen misshandelte und sich dabei von einem Freund (12) filmen ließ, hat ein 15-jähriger Viersener Ärger mit der Polizei und Tierfreunden bekommen. Auch gegen die Mutter des Zwölfjährigen wird ermittelt.

Sie hatte das Video auf dem Handy ihres Sohnes gefunden und bei Facebook gepostet. Da der 15-Jährige auf dem Video zu erkennen war, versammelte sich ein wütender Mob vor seiner Haustür.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der 15-Jährige sein Haustier am Sonntag gequält. Wenig später landete es im Internet. Die Mutter wollte offenbar zeigen, wie grausam Jugendliche sein können. Seit Mittwoch gingen etliche Hinweise bei der Polizei ein - von Zeugen, die den 15-Jährigen auf dem Video erkannt hatten. Noch ehe die Polizei von dem Video erfuhr hatten sich mehrere aufgebrachte Menschen vor der Wohnung des 15-Jährigen versammelt. Die Mutter brachte ihren Sohn daraufhin außerhalb Viersens in einer pädagogischen Einrichtung unter.

Gegen den 15-Jährigen, der bereits polizeibekannt ist, wird nun wegen einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Die Mutter des Zwölfjährigen wird sich laut Polizei wegen "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen" verantworten müssen. "Besser und straflos wäre es gewesen, sie wäre mit ihrem Wissen und dem Video direkt zur Polizei gegangen und hätte der Kripo und nicht der Facebookgemeinde die Identifizierung des Tatverdächtigen überlassen", heißt es von Seiten der Polizei. Schon das Teilen eines solchen Videos könne strafbar sein. Um die Haustiere der Familie kümmert sich vorerst das Veterinäramt.

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