Hotelkrise: Übernachtungszahlen gehen drastisch zurück

Sechs Prozent Rückgang im vergangenen Jahr. Krefeld besonders betroffen.

Niederrhein. Die Zahlen sind katastrophal. Im vergangenen Jahr sind die Übernachtungszahlen am Niederrhein um sechs Prozent auf rund 3,3 Millionen zurückgegangen. Das liegt deutlich über dem Landestrend; NRW-weit gingen die Übernachtungszahlen laut Landesamt für Information und Technik um 3,1 Prozent zurück.

Dabei hat es vor allem Krefeld stark erwischt. 185000 Übernachtungen wurden gezählt - 18,6 Prozent weniger als 2008. Der Kreis Viersen beklagt einen Rückgäng von 12,7 Prozent, im Rhein-Kreis Neuss sind es 10,6 Prozent weniger, in Mönchengladbach 9 Prozent, im Kreis Kleve 4,1 Prozent. Positiv schlägt lediglich der Kreis Wesel zu Buche; hier verzeichnet man gegenüber 2008 ein Plus von 0,5 Prozent.

Dieser Einbruch hatte sich abgezeichnet. Die Zahlen waren bereits in den ersten drei Quartalen deutlich zurückgegangen. So wies Krefeld noch im Herbst ein Minus von 25 Prozent auf - dagegen fiel der Jahresabschluss fast moderat aus.

Bei der Suche nach den Gründen gibt es vor allem zwei Punkte: Wirtschaftskrise und Messegeschäft. Die Unternehmen sparen, sagt Walter Sosul, Manager des Mercure Hotels in Krefeld-Traar. Und in 2009 gab es außer der Medica keine große Messe in Düsseldorf. "Wir hatten nur sieben statt 30 relevanter Messetage im Jahr davor", so Sosul.

Positiv aber: Die Übernachtungszahlen 2009 liegen immer noch deutlich über denen aus dem Jahr 2007. "Unsere Marketing-Kampagne zahlt sich aus", ist Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Niederrhein-Tourismus GmbH mit Sitz in Viersen, überzeugt. 2008 sei ein überragend gutes Jahr gewesen, vor diesem Hintergrund könne man den Rückgang im vergangenen Jahr verschmerzen.

Adolphs geht davon aus, dass die Übernachtungszahlen in diesem Jahr wieder anziehen werden. Dazu trüge das Messegeschäft in der Landeshauptstadt bei, aber auch der klassische Fremdenverkehr.

Auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin wollen die Werber in Kürze den neuen Rheinradweg und das Niederrheinrad mit einem flächendeckenden Netz von Verleihstationen präsentieren. "Diese Initiativen werden unser Geschäft wieder beleben", so Adolphs.

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