Handgearbeitete Taschen zeigen das alte Dülken

Von der Weihnachtsdeko bis zum Lesekissen haben Barbara Steinke und Ulla Boymanns in ihrem Laden viel Auswahl.

Viersen. Der kleine Laden auf der Kreuzherrenstraße in Dülken macht auf Anhieb gute Laune. Lilafarbene Eulen hier, bunte Blumen dort. Farbenfrohe Motive auf Taschen, Kissen, Handtüchern und vielem mehr. „Wir nähen alles, was man nähen kann“, erklärt Barbara Steinke. Das Auge hat viel zu entdecken und bleibt irgendwann unweigerlich an den Taschen hängen, die Dülken, Viersen oder Süchteln vor vielen Jahren zeigen. „Die Taschen haben wir anlässlich der 650-Jahrfeier der Stadt Dülken gefertigt“, erzählt Steinke.

Gemeinsam mit ihrer Freundin Ulla Boymanns, die sie schon seit 20 Jahren kennt, betreibt sie seit November 2013 das kleine Geschäft, in dem es „feine Ideen aus Stoff“ gibt. „Allerdings nähen wir schon seit 2011 gemeinsam“, sagt Steinke. Handarbeit jeglicher Art machen die 64-jährige Boymanns und die 50-jährige Steinke schon immer, wie sie sagen. Lange Zeit wurde für Schul- und Kitabasare genäht, für Freunde und die Kinder. Steinke: „Wir wollten auch mal was für uns machen und haben dann erst mal eine Weihnachtsausstellung gemacht.“ Irgendwann sei es dann so viel geworden, dass die beiden sich nach einem Laden umgeschaut haben, wo sie die selbstgefertigten Stücke präsentieren und verkaufen können. „Wir haben viel positive Resonanz aus der Nachbarschaft und überhaupt von den Dülkenern bekommen“, sagt Boymanns.

Zum größten Teil werden Einzelstücke verkauft. „Wir bemühen uns, ausschließlich Unikate herzustellen. Bei kleineren Dingen, die sehr gefragt sind, stellen wir auch mal mehrere her“, sagt Steinke. Dazu zählt beispielsweise Weihnachtsdeko oder kleine gehäkelte Frösche oder Mäuse, die mit Geld befüllt und verschenkt werden können. Taschen, Handtücher, Brillenetuis oder Lesekissen sind Einzelstücke, die sogar individuell bestickt werden können. „Wir fotografieren die fertigen Sachen auch immer ab, damit wir nicht noch mal etwas ähnliches herstellen“, sagt Steinke. „Es macht doch keine große Freude, wenn alles gleich ist.“ Ihre Partnerin meint: „Der Fokus liegt momentan auf individualisierbaren Sachen.“ Daher kommen ihre Artikel auch gut an. Leben können die Frauen davon noch nicht. Steinke arbeitet in einer Buchhandlung. Auch dort darf sie ihre Sachen präsentieren, was sehr dabei hilft, die Schmuckstücke bekannter zu machen.

„Uns fehlt hier noch ein bisschen die Laufkundschaft“, sagt Steinke. Auch würden die beiden gerne Kinder-Nähkurse anbieten, doch die Räumlichkeiten lassen es bislang nicht zu. Es sei schwierig, ein Geschäft zu finden, das auch bezahlbar ist. „Und das, obwohl es in Dülken viel Leerstand gibt“, sagt Steinke. Ihre Sachen fertigen die beiden kreativen Frauen daher zu Hause. Alle drei Monate setzen sie sich zusammen und überlegen, was man Neues machen könnte. „Am Ende kommt aber bei jedem etwas Unterschiedliches heraus“, sagt die 64-Jährige und lacht.

Immer wieder gibt es bei Boymanns und Steinke Themenwochen. „Im Juni hatten wir zum Beispiel das Thema ,Reise um die Welt’, am 15. November dreht sich alles um Weihnachten, das bietet sich an“, sagt Boymanns und fügt hinzu: „Wir versuchen auch immer, Trends aufzugreifen. Man muss ständig die Augen offen halten für neue Ideen.“

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