Viersen Getöteter Junge: Anklage gegen Lebensgefährten der Mutter

Viersen/Dülken. Drei Monate nach dem Tod des fünfjährigen Luca ist Mordanklage gegen den Lebensgefährten der Mutter erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wirft dem 26-Jährigen heimtückischen Mord vor.

Vor dem Mehrfamilienhaus, in dem der getötete Luca lebte, hatten Nachbarn, Freunde und auch Fremde tagelang Grablichter entzündet, Stofftiere und Blumen abgelegt.

Vor dem Mehrfamilienhaus, in dem der getötete Luca lebte, hatten Nachbarn, Freunde und auch Fremde tagelang Grablichter entzündet, Stofftiere und Blumen abgelegt.

Foto: Busch

Die Obduktion hatte ergeben, dass der Junge Ende Oktober an einer Kombination vieler Verletzungen starb. Durch stumpfe Gewalt gegen Bauch und Kopf hatte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Donnerstag innere Verletzungen und ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Die 24 Jahre alte Mutter muss sich wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen verantworten. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst über die Anklage berichtet.

Das Paar lebte laut Staatsanwaltschaft entgegen einer Weisung des Familiengerichts wieder zusammen. Demnach soll Luca bereits vor der Tat misshandelt worden sein. „Das Familiengericht hatte die Mutter angewiesen, dafür zu sorgen, dass der mutmaßliche Täter keinen Kontakt zum Kind hat“, sagte ein Sprecher. Weil sie das nicht getan habe, sei sie ebenfalls angeklagt. Der Mann bestreitet den Angaben zufolge die Tatvorwürfe. Er hatte behauptet, Luca leblos in seinem Bett entdeckt zu haben.

Vor der Tat hatte ein Gutachter in einem familienrechtlichen Verfahren keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Jungen gesehen. Als das Verfahren abgeschlossen werden sollte, war Luca bereits tot. dpa

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