Ganz Dülken warf sich in Schale

In der Narrenhochburg hingen Fahnen an den Häusern, und die Kostüme waren top.

Dülken. Die Hochburg des Straßenkarnevals in der Region hatte ihr närrisches Festtagskleid angelegt. Dazu gehörten: Das Strippke, also der Halbmond und die „Dölker Fahn“ in Schwarz und Gelb an den Dülkener Häusern sowie das legendäre Motto „Gloria tibi Dülken“ auf den Lippen - und natürlich ein schickes Kostüm.

Der Rosenmontagszug, der unter dem Motto: „ Ob Prinz, ob Köning, janz ejal, wörr fiere Dölker Karneval“ (siehe Info-Kasten) fast vier Stunden lang vor rund 40 000 Besuchern durch die Straßen zog, war ein absoluter Traum. Er lebte vom Ideenreichtum der örtlichen Narren, die mit erkennbar viel Liebe die Kostüme ausgewählt und zusammengestellt hatten — Dülken hatte sich in Schale geworfen.

Genau 65 Jahre sind inzwischen vergangen, seitdem der Rosenmontagszug in der Stadt Dülken ein „geordnetes Gepräge“ hat, denn Rosenmontagszüge gab es in Dülken in etwas anderer Form bereits im 19. Jahrhundert. Und diese lange Historie war gestern auch wieder spürbar: Dülken ist eine Narrenstadt mit ganzem Herzen.

Trotz der Erwartung des geliebten Zuges an jeder Ecke gab es auch ein nicht-karnevalistisches Thema aus aktuellem Anlass: der Rücktritt des Papstes. Punkt 14.11 Uhr setzte sich der Narrentreck an der Narrenmühle mit Torsten I. und Maria IV. sowie dem Kinderprinzenpaar Noah I. und Dana I. in Bewegung, nachdem die meisten Gruppen und Wagen schon mehr als eine Stunde auf den Startschuss gewartet hatten. Sogleich war der Jubel groß.

Es flogen Kamelle, aber auch Kartoffeln und Möhren. Die Kapelle Schützenlust aus Kaldenkirchen und der Spielmannszug Schaag-Breyell sorgten für die ersten närrisch-musikalischen Töne — alles schunkelte.

Toll waren die Kostüme: Fred Feuerstein war aus Waldniel nach Dülken gekommen, Rotkäppchen und der böse Wolf hatten aus Lobberich nach Dülken gefunden, außerdem gab es Schneewittchen im Doppelpack. Der Freundeskreis Heesen feierte ein Beachparty, und die Boisheimer Landjugend schickte Biene Maja gleich dutzendfach in den Zug. Die Anrather Landjugend hatte sich mit dem ADAC-Abschleppdienst auseinandergesetzt.

In Sachen Gesundheit war die örtliche Landjugend mit ihrem Wagen aktiv, sie forderte zum Spinat-Essen auf. Die Narren aus Helenabrunn machten klar, dass sie es sind, die Viersen beflügeln. Auch ein gewaltiger Drache war zu bewundern. Den hatten die Kreuzritter aus Straelen mitgebracht.

Das Möhen-Regiment kündigte den Höhepunkt des Zuges an: den stattlichen Wagen mit dem Prinzenpaar.

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