Entlassung wird für Christopher Gerhard zum Glücksfall

Der Viersener gründete ein eigenes Unternehmen. Das Büro war anfangs in seinem Kinderzimmer.

Entlassung wird für Christopher Gerhard zum Glücksfall
Foto: Busch sen.

Viersen. Am Anfang steht eine Entlassung. Christopher Gerhard ist 26, als ihm sein Chef eröffnet, dass er nicht mehr mit ihm plant. Das ist verwunderlich, denn Gerhard hat in den zwei Jahren seiner Vertriebstätigkeit für den Hersteller von Plastikkarten mehrere Großkunden akquiriert und den Umsatz nachweislich um 35 Prozent gesteigert. Aber weil der Chef einen Posten für seinen Schwiegersohn sucht, muss Gerhard gehen.

Daraufhin gründet Gerhard sein eigenes Unternehmen: Am 1. Januar 1994 wird die Maxicard GmbH aus der Taufe gehoben. Heute lässt sich sagen, dass diese Entlassung ein Glücksfall war. Schon nach drei Jahren erreicht Gerhard mit Maxicard die erste Umsatzmillion.

Das Unternehmen hat sich auf Plastikkarten spezialisiert. Es ist ein Markt, der in den vergangenen 20 Jahren einen ungeheuren Boom erlebt hat. Scheck- und Kreditkarten, Gesundheitskarten und Personalausweise, Dauerkarten im Fußballstadion, Kundenkarten, Dienstausweise, Rabattkarten — es gibt mittlerweile ein ganze Welt im Format 8,5 mal 5,5 Zentimeter.

Das erste Büro der Maxicard GmbH war Christopher Gerhards ehemaliges Kinderzimmer im Elternhaus. Von dort expandierte der Jungunternehmer nach der Gründung zunächst auf den Dachboden und dann ins Wohnzimmer. Heute ist der Sitz in Mackenstein. Zu den Kunden zählen Alemannia Aachen, die Skihalle Neuss und die Messe Köln. Die Preisspanne für eine Plastikkarte reicht von fünf Cent für einfache Modelle bis zehn Euro für aufwendige Karten mit Personalisierung und Datenträger.

30 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende, hat Maxicard heute. Der Umsatz lag im letzten Jahr bei 4,5 Millionen Euro. „Wir haben immer schwarze Zahlen geschrieben“, sagt der 47-Jährige. Das Unternehmen seines ehemaligen Chefs hat er mit Maxicard längst überholt.

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