Dülken: Der schöne Schein der Fassade

Für ein Haus ist ein Jahrhundert eine kurze Zeitspanne. Angela Klein-Kohlhaas weihte in die Geheimnisse der Hausfronten ein.

Dülken. Mal sind es kleine Giebel, die begeistern, mal der gelungene Mix aus verschiedenen Stilepochen, mal angedeutete Säulen, die auf Konsolen stehen.

Der Blick auf die alte Kaplanei von 1853 in der Kreuzherrenstraße ist ebenso sehenswert, wie das eingerüstete Mosterzhaus am Eligiusplatz, denn dort wurde altes Fachwerk freigelegt.

Angela Klein-Kohlhaas machte bei einem Rundgang dem guten Dutzend Interessierten rasch klar, dass es in Dülken viele schöne und liebevoll restaurierte alte Gebäude gibt, dass aber auch einiges zu tun ist, um sie in Schuss zu halten.

Die in Augenschein genommenen Häuser beim Stadtrundgang "Der schöne Schein-Fassaden in Dülken" ließen erkennen, wieviel Potenzial im Altstadtkern von Dülken steckt.

Die Fassaden sind überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Architektur sei damals als "Ideenträger" gesehen worden, so Klein-Kohlhaas.

Nicht selten gibt es an den Häusern einen Mix aus verschiedenen Stilepochen. So war das Haus Nummer 12 in der Kreuzherrenstraße wohl früher ein Backsteinbau, dem man eine Putzfassade davor gesetzt hat.

Säulen enden auf Konsolen, die mit barocke Einrahmungen verziert sind, und so wirkt der Mischstil sehr attraktiv. Das Haus Nummer 57 in der gleichen Straße war früher freistehend. Es ist sicherlich eines der schönsten Häuser in der Altstadt von Dülken und stammt aus dem Jahre 1743.

Das Nebenhaus ist ebenso sehenswert, allerdings rund 100Jahre jünger. Die Kreuzherrenstraße hieß früher Klosterstraße. Der Name verschwand mit der kommunalen Neugliederung vor genau 40 Jahren. Im Haus Nummer 59 beeindrucken der Rundbogenstil und die Drillingsfenster. Wie früher an Schulen üblich zeigt sich auch heute noch der Schulhof der Kreuzherrenschule eingemauert.

Schlimm sieht das ehemalige Amtsgericht derzeit aus. Doch es wird dran gearbeitet. Eigentumswohnungen sollen dort entstehen. Richtig kräftig gearbeitet wird seit rund einem Jahr am Mosterzhaus am Eligiusplatz. Das Haus stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und gehört somit zu den ältesten in Dülken.

Derzeit ist die Front eingerüstet und altes Fachwerk wurde freigelegt. Das Haus Nr. 95 an der Ecke Langestraße und Eligiusplatz war früher eine Flachsspinnerei. Das Haus nimmt den kompletten Straßenverlauf ein. Ein stattliches Bürgerhaus liegt neben dem alten Waisenhaus an der Lange Straße. Das Gebäude aus dem Jahre 1793 hat auch noch eine alte Toreinfahrt.

Das alte Waisenhaus wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts Waisenhaus. Zuvor wurde es als Wohnhaus genutzt. Das Haus stammt aus dem Jahre 1830. 1969 hat es die Stadt gekauft, seit zwei Jahren ist es im Privatbesitz.

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