Digitale Unterschrift für die Behörden-Post

Eine „Virtuelle Poststelle“ gibt es ab sofort bei der Kreisverwaltung Viersen.

Kreis Viersen. Es sind extrem wichtige Unterlagen, doch Herr Schmitz hat die Sache einfach verschwitzt. Nun muss er bei Eis, Schnee und Dunkelheit noch mal raus, um den Umschlag fristgerecht in den Nachtbriefkasten der Viersener Kreisverwaltung zu werfen.

Ärgerliche Touren dieser Art können ab sofort vermieden werden - zumindest theoretisch. Denn ab sofort gibt es eine "Virtuelle Poststelle". Rechtsverbindliche Mitteilungen und Dokumente können nun auf elektronischem Weg per Email an die Kreisverwaltung gesendet werden. Dafür wurde die zentrale Emailadresse [email protected] eingerichtet.

Die für viele Behördenvorgänge benötigte eigenhändige Unterschrift wird dabei durch eine so genannte qualifizierte elektronische Signatur nach dem "Signaturgesetz" am Computer ersetzt. Bedeutet: Was bisher per Post erledigt werden musste, ist nun auch digital möglich.

Allerdings benötigen Bürger, die den neuen Service nutzen wollen, ein Kartenlesegerät für den PC und eine Signaturkarte eines autorisierten Anbieters. Laut Rainer Knirsch von T-Systems (Deutsche Telekom) kostet eine "qualifizierte Signaturkarte" für drei Jahre rund 130 Jahre, für fünf Jahre 200 Euro. Bei einer "Anbieter-Akkreditierung" wird die erbrachte Leistung von der Bundesnetzagentur überprüft, so Knirsch. Ein entsprechendes Lesegerät ist für zirka 40 Euro zu haben.

"Die Karte ist wie eine Unterschrift. Damit weiß das System, dass Herr Schmitz den Antrag ausgefüllt hat", erklärt Karl Schippers, Abteilungsleiter für den Bereich Personal und Organisation beim Kreis. "Das ist genau so rechtsverbindlich, als wenn Sie hier am Schreibtisch sitzen und unterschreiben."

Darüber hinaus ist es laut Kreisverwaltung möglich, vertrauliche Nachrichten an die Verwaltung zu verschlüsseln. So werde ausgeschlossen, dass Emails von Unbefugten mitgelesen oder manipuliert würden.

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