Die Suche nach dem Täter

Nach dem Überfall auf die Sparkasse hat das Kreditinstitut eine Belohnung ausgesetzt.

Viersen. Nach dem Überfall auf die Hauptfiliale der Sparkasse an der Viersener Fußgängerzone hat das Kreditinstitut für Hinweise die zur Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung des Täters führen, eine Belohnung von 2500 Euro ausgesetzt: Dazu soll derjenige, der den entscheidenden Hinweis gibt, zehn Prozent des wieder beschafften Geldes bekommen. Wie hoch die geraubte Summe ist, darüber gibt die Polizei keine Auskunft.

Der Täter war am Donnerstagabend kurz nach Geschäftsschluss durch einen Notausgang ins Gebäude an der Hauptstraße gekommen, und hatte fünf Angestellte mit vorgehaltener Pistole in einen Nebenraum gedrängt. Dort ließ er sich eine Geldkassette geben. Durch den Notausgang verließ der Täter das Gebäude wieder.

Er trug während des Überfalls eine Jeans, eine dunkle Jacke und gelbe Gummihandschuhe. Das Gesicht wurde durch Kapuze und Schal verdeckt. Der Mann ist zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß und spricht Deutsch mit ausländischem Akzent.

Die Polizei verfolgt nun verschiedene Spuren. Unmittelbar nach der Tat raste ein roter Kleinwagen vom Parkplatz hinter der Sparkasse in die Lambersartstraße und fuhr in Richtung Remigiusstraße. Dabei stieß er gegen ein geparktes Auto. Es könnte sich bei dem roten Wagen um den des Bankräubers gehandelt haben.

Deshalb fragt die Polizei, ob jemand gesehen hat, wie sich der Täter von der Sparkasse in Richtung Parkplatz bewegt hat, ob jemand die Flucht beobachtet hat und ob ein roter Kleinwagen aufgefallen ist, der vorne beschädigt ist.

Der Täter musste die Sicherheitseinrichtungen manipulieren, um in das Sparkassen-Gebäude eindringen zu können. Die Ermittler gehen davon aus, dass er das nicht unmittelbar vor dem Raub getan hat. Deshalb fragt die Polizei auch, ob jemand beim Hantieren an der Sparkasse gesehen wurde.

Die fünf Angestellten blieben bei dem Überfall körperlich unverletzt. Die Sparkasse arbeitet jedoch in solchen Fällen mit einem Mönchengladbacher Psychologen zusammen, der sofort an den Tatort eilte, um ersten Beistand zu leisten.

"Die meisten Kreditinstitute haben inzwischen solche Partnerschaften", sagt Veit Schiemann, Pressesprecher bei der Opferschutzorganisation Weißer Ring. "Und sie tun gut daran. Denn ein traumatisierter Mitarbeiter ist einer, der möglicherweise lange ausfällt, ersetzt werden muss und im schlimmsten Fall sogar in den Ruhestand tritt."

Das sei aber nur die Arbeitgebersicht. Für die Betroffenen sei es weitaus schlimmer, so Schiemann. Das seelische Gleichgewicht sei erheblich gestört. "Manchmal gerät die Weltsicht aus den Fugen. Wer vorher an Gerechtigkeit geglaubt hat, kann das plötzlich nicht mehr."

Einige Überfallopfer reagieren mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das können auch gerade die Menschen sein, die eine Tat am Anfang hervorragend zu verkraften scheinen. "Deshalb sollte man auch, wenn man sich scheinbar gut fühlt, das psychologische Hilfsangebot annehmen", rät Schiemann.

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