Der Nachtzug und der Schwarze Peter

Boisheimer Gesellschaft will Antworten vom Bürgermeister.

Boisheim. Seit anderthalb Wochen wird der Schwarze Peter in Sachen Nicht-Genehmigung des Boisheimer Nachtzuges hin und her geschoben. Der Viersener Bürgermeister Günter Thönnessen wirft der Boisheimer Karnevalsgesellschaft KiKaKaia vor, unzureichende Konzepte vorgelegt zu haben, die Karnevalisten ihrerseits sehen sich von der Stadt unfair behandelt.

Klar ist: Es wird keinen Nachtzug zum 111-Jährigen der Gesellschaft am Samstagabend geben. In einem offenen Brief haben Präsident Marko Dillikrath und Uwe Keimer von der Zugleitung 28 Fragen an Thönnessen gestellt, die sich alle damit beschäftigen, wie die Nicht-Genehmigung zustande gekommen ist.

Eine der Fragen: „Warum ist es realitätsfremd, dass ein Rettungswagen auf der mit feiernden Besuchern besetzten Nettetaler Straße durch kommt, wenn dies bei den Umzügen in Dülken, Süchteln und Viersen in vergleichbaren Situationen möglich ist?“ Die Karnevalisten möchten Antworten auf ihre Fragen und fordern Thönnessen auf, einen Termin zu vereinbaren, an dem das gemeinsam Punkt für Punkt abgearbeitet werden könne. Denn es gehe auch um Geld und Schaden. Die Zugteilnehmer haben ihre Wagen teils extra gebaut, sie haben Wurfmaterial gekauft, darunter auch verderbliche Ware.

Der Nachtzug war am Dienstag auch Thema in der Ratssitzung. In ihr sagte Thönnessen unter anderem, dass er die Idee der KiKaKaia anfangs gut gefunden habe, weil es „eine überschaubare Angelegenheit gewesen sei“. Da sei von rund 800 Zuschauern die Rede gewesen. Später habe sich die Zahl auf 3000 plus 1000 Zugteilnehmer erhöht. Erst aus der WZ habe er erfahren, dass 40 Karnevalswagen aus dem Kreis mitziehen sollten. ah/pil

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