Dem Martinsmarkt fehlte es an Qualität

Über einen Krammarkt kam der Martinsmarkt nicht hinaus. Er hatte seinen Namen nicht verdient.

Viersen. Wie sich die Bilder ähneln: Vor einigen Wochen verregnete der Stoffmarkt in der Viersener City, an diesem Wochenende traf es den Martinsmarkt. Und dennoch gibt es große Unterschiede. Der Stoffmarkt hatte Qualität, der Martinsmarkt seinen Namen nicht verdient.

Trotz des schlechten Wetters waren vor allem am Sonntag tausende Besucher in die Fußgängerzone geströmt. Sie nutzten den verkaufsoffenen Sonntag des Einzelhandels. Denn das Angebot des Martinsmarktes ließ mehr als zu wünschen übrig. Er präsentierte sich lediglich als Ramschmarkt mit umfangreicher Futtermeile. Nicht eine einzige Fackel sahen die Besucher, von einem St. Martin ganz zu schweigen. Martinslieder: Fehlanzeige. Stattdessen dudelten pausenlos karnevalsähnliche Schlager aus den Boxen der CD-Verkaufsstände.

Die Masse der Imbissbuden war selbst Edi Tusch, dem Vorsitzenden des Schaustellerverbandes, zuviel. „Ich kann nicht verstehen, wie man so etwas zulässt“, sagte Tusch. Er klagte auch darüber, dass er beim Veranstalter für Mülltonnen habe zahlen sollen, die er gar nicht bestellt habe.

So standen zahlreiche Mülltonnen gestapelt vor dem Rundcafé, doch nur wenige entlang der Flaniermeile Hauptstraße. Denn dort war längst nicht jeder Standplatz besetzt, es blieben viele freie Stellen.

Das Angebot war bescheiden. Zwei Gürtel gab es für fünf Euro — Ausverkauf. Handtaschen und Schmuck wurden als Dutzendware angeboten, Tischdecken, Kissenhüllen oder Geldbörsen waren reichlich zu sehen. Das übliche Krammarktangebot. Da muss sich der Krippenbauer auf dem Sparkassenplatz wie ein Exot vorgekommen sein. Immerhin waren auch Weihnachtsbilder zum Ausmalen zu haben.

In den Geschäften lief am Wochenende bereits das Weihnachtsgeschäft an. Die Parfümerien waren voll, und der Spielzeugverkauf lief sehr gut.

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