Das Konjunkturpaket soll Behinderten helfen

Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert von den Kommunen im Kreis Investitionen.

Kreis Viersen. Karl Boland vergleicht die Forderung seiner Organisation mit den derzeitigen Rufen nach umweltfreundlichen Energiesparmaßnahmen: "So wie jetzt gesagt wird: ,Achtet auf die Umweltaspekte’, sagen wir: ,Achtet auf die Barrierefreiheit’". Boland ist Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands im Kreis Viersen, der jetzt ein Schreiben bezüglich des Konjunkturpakets II an den Landrat und alle Bürgermeister im Kreis geschickt hat.

Die Forderung des Verbands: "Bei der Umsetzung dieser Investitionen vor Ort und der Auswahl der zu fördernden Projekte muss nach Auffassung des paritätischen Wohlfahrtsverbandes auch auf die Verwirklichung von Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen geachtet werden."

Als Beispiele werden Umbauten an Schulen und Kindergärten für integrativen Unterricht oder "Maßnahmen im öffentlichen Nahverkehr und in öffentlichen Gebäuden" genannt.

Karl Boland hofft nach eigener Aussage auf positive Auswirkungen im Sinne seines Verbands: "Bei all dem, was nun geplant wird, sollte man die Gunst der Stunde auf keinen Fall verstreichen lassen und auch an die Behinderten denken."

Es ginge aber auch um ältere Menschen. "Wie viele fahren heute mit einem Rollator rum", sagt der Geschäftsführer. "Das sind ja auch Kunden von Geschäften und Besucher von Kultureinrichtungen", wirbt er für die Beseitigung von Barrieren in den Städten. "Auch Kinderwagen müssen berücksichtigt werden." Dadurch werde ein großer Teil der Bevölkerung eingeschlossen "und die Menschen mit Behinderungen profitieren davon".

Konkrete Forderungen, etwa die Höhe der einzusetzenden Mittel, stellt der Verband nicht. "Die Barrierefreiheit sollte bei den anstehenden Planungen einfach mitgeplant werden", sagt Boland. Jede Verwaltung kenne ja ihre Schwachstellen. Ansonsten gebe es den Arbeitskreis für Behindertenfragen in Viersen, der kreisweit für Fragen zur Verfügung stehe.

Unterstützung bekommt der Wohlfahrtsverband aus Düsseldorf: Die Behindertenbeauftrage des Landes, Angelika Gemkow, fordert ebenfalls, dass Mittel aus Konjunkturprogrammen auch für "den Abbau von baulichen Barrieren" eingesetzt werden.

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