Aus Angst vor der Tochter: Betrüger-Team bestiehlt Seniorin

Viersen-Dülken. Am Donnerstagvormittag hat ein Trickbetrüger-Team mit einer besonders skrupellosen Geschichte eine alte Dame um mehrere tausend Euro gebracht. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei gegen einen angeblichen "Pfleger".

Am Donnerstagvormittag rief ein angeblicher Klinikchef um 11 Uhr bei der 86-Jährigen an und tischte ihr eine dreiste Lüge auf: Ihre Tochter müsse wegen eines Unfalls am Bein operiert werden. Der Chefarzt könne es nur retten, wenn sie die Behandlungskosten von 17.000 Euro bezahle. Als die Dame erwiderte, dass sie das Geld nicht habe, ließ er sich "großzügig" auf einen niedrigeren Betrag runterhandeln. Ein Praktikant würde bald zu ihrer Wohnung in der Breyerstraße kommen, um das Geld abzuholen.

Wenige Zeit später öffnete sie einem jungen Mann in weißer "Pfleger"-Kleidung und schwarzen Haaren die Tür. Den "Geldboten" schätzt die Frau auf etwa 30 bis 40 Jahre alt. Als sie ihm das Geld aushändigte, fragte sie nach einer Quittung. Der Mann sprach aber kein Wort und ging mit ihrem Geld davon.

Erst als die Geschädigte einer Freundin vom angeblichen Unfall ihrer Tochter erzählte, flog der Schwindel auf. Sofort alarmierten sie die Polizei.

Die Kriminalpolizei bittet weitere Geschädigte und Zeugen, denen ein "Pfleger" um die Mittagszeit in der Breyerstraße aufgefallen sein könnte, nach Hinweisen. Laut der älteren Dame ist der Mann von normaler Statur und etwa 175 Zentimeter groß. Er hat schwarze Haare und fuhr ein unbekanntes Fahrzeug. Hinweise können unter der Telefonnummer 02162/377-0 weitergegeben werden.

Nach diesem Betrugsfall warnt die Polizei ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ausdrücklich vor Betrügern: "Seien Sie fremden Menschen gegenüber misstrauisch, die Sich als Verwandte ausgeben oder behaupten, ihre Verwandten seien in einer Notlage. Händigen Sie kein Geld an Fremde aus, auch nicht, wenn vorher telefonisch ein Abholtermin vereinbart wurde. Vergewissern Sie sich bei Verwandten oder durch Rückruf von der Richtigkeit der Angaben, die am Telefon gemacht werden. Suchen Sie hierzu die Telefonnummern selbst heraus! Bleiben Ihnen immer noch Zweifel an der Glaubwürdigkeit Ihrer Gegenüber, informieren Sie die Polizei. Nutzen Sie hierfür den Notruf, die 110, die Beamten dort werden Ihnen gerne helfen."

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