Altweiber: Alkohol, Schlägereien und viele Scherben

Die Polizei klagt über massive Gewalt, die Viersener Stadtverwaltung über Unrat auf den Straßen.

Kreis Viersen. Rund 40 "karnevalsbedingte Einsätze", Schwerpunkte waren Viersen und Dülken, hat die Kreispolizei am vergangenen Donnerstag verzeichnet. Darunter waren 15 Schlägereien und Körperverletzungsdelikte. Neun Randalierer, Sachbeschädigungen und Ruhestörungen beschäftigten die Beamten außerdem bis in die frühen Morgenstunden des gestrigen Freitags.

15 Menschen wurden von Beamten in Gewahrsam genommen, da sie zumeist stark alkoholisiert herum pöbelten, Beamte beleidigten und andere Menschen zu Straftaten provozierten. Ein stark angetrunkener 16-jähriger Dülkener, der bereits am Nachmittag am Alten Markt mit weiteren Gleichaltrigen im selben Zustand aufgegriffen wurde, trat und schlug um sich und musste mit einem Gefangenentransporter ins Polizeigewahrsam nach Viersen gebracht werden.

Noch extremer ging es am Abend im Viersener Bahnhof zu: Beamte wurden gerufen, weil ein 16-Jähriger aus Mönchengladbach im Zug zwischen Duisburg und Aachen randalierte. Der Jugendliche, der mit seiner Clique unterwegs war, drohte der alarmierten Polizei Gewalt an und weigerte sich, den Zug zu verlassen.

Als ihn die Beamten heraus holen wollten, trat er um sich. Erst nach dem Einsatz eines Schlagstocks gelang es vier Polizisten, ihn zu fesseln und zur Wache zu bringen. Bei dem Einsatz wurden drei Polizisten verletzt.

Etwa eine Stunde später musste sich die die Polizei wieder mit einem aggressiven Angetrunkenen auseinandersetzen: In Breyell war es in einer Gaststätte am Lambertimarkt zu einer Auseinandersetzung gekommen. Als der Wirt eingriff, schlug ein 30-Jähriger um sich. Die Beamten stellten den Mann zur Rede, woraufhin er sie mit den Fäusten bedrohte und beleidigte. Durch Einsatz von Pfefferspray konnte er schließlich gebändigt werden.

Auch von der Stadt Viersen kamen am Tag nach Altweiber negative Töne: Berge von Glasscherben und weiterer Unrat mussten von den Mitarbeitern der Städtischen Betriebe aus den Zentren in Viersen, Süchteln und Boisheim entfernt werden. "Die zum Teil messerscharfen Scherben stellen eine erhebliche Verletzungsgefahr für die Besucher der Karnevalszüge dar", so die Verwaltung. bos

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