Altes Standesamt Viersen: Früher Hochzeiten, heute Kunst

An der Bahnhofstraße in Viersen gibt es einen neuen Kultur-Standort.

Viersen. "Ja, ich will" - dieser Satz ist seit Jahren nicht mehr im Gebäude an der Viersener Bahnhofstraße 36 zu hören. Seit 1997 wurde das Haus als Standesamt aufgegeben, geheiratet wird seitdem in Dülken.

Die Iris Kater Verlag & Medien GmbH mit sechs festen Mitarbeitern, früher am Hormesfeld, hat nun in den Räumen im ersten Stock eine neue Heimat gefunden - und das große ehemalige "Brautzimmer" zum Ausstellungsort erklärt.

"Zuerst wollten wir aus dem Zimmer ein riesiges Büro machen", erzählt Iris Kater. "Aber das wäre zu schade gewesen." Schließlich passen rund 60 Menschen in das Zimmer, wie die neuen Mieter der Gesellschaft Erholung bei einer ersten Lesung herausgefunden haben. "Da haben viele Leute erzählt, dass sie hier geheiratet haben", sagt Kater. Auch ihre Eltern hätten sich an der Bahnhofstraße das Ja-Wort gegeben. "Den Raum kennt eigentlich jeder, auch die, die später in Dülken geheiratet haben."

Das Zimmer mit Stuck-Putten an den Decken und weißen Kassetten-Türen soll nun als Kultur-Standort etabliert werden - "mit Ausstellungen Schlag auf Schlag". Am 30. Januar kommt Bürgermeister Günter Thönnessen zur offiziellen Eröffnung. Dann läuft auch noch die aktuelle Wanderausstellung "Deutschkunde - Karikaturen gegen rechte Gewalt" von über 80 bekannten Künstlern dieses Genres. Die Schau, der Eintritt ist kostenlos, richtet sich vor allem an Jugendliche.

Die nächsten Veranstaltungen: Am 23. Februar gibt es einen Vortrag über Indien, ab 15. März verkaufen Künstler bei "Art for help" Werke für einen guten Zweck.

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