Willicher Straße bleibt dicht

Der Bauausschuss hat den Antrag des Werberings abgelehnt. Die CDU enthielt sich.

Willicher Straße bleibt dicht
Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Der Bau- und Verkehrsausschuss hat mit Mehrheit den Antrag des Werberings St. Tönis abgelehnt, die Willicher Straße ab der Kreuzung Ostring/Nüss Drenk auch für die Pkw-Fahrer zu öffnen, die aus Richtung Hückelsmay ins Zentrum fahren möchten. Die CDU enthielt sich der Stimme, da sie erst noch weitere Daten und Fakten bezüglich der derzeitigen Verkehrsströme sammeln wollte.

Mit Olaf Keiser (FDP) gab es nur einen Befürworter für den Werbering-Antrag. Für die SPD zweifelte Hans-Joachim Kremser an, dass sich durch die beidseitige Öffnung der Willicher Straße eine größere Attraktivität des Zentrums erreichen lasse. Kremser ergänzte: „Es gibt derzeit keine Argumente, die belegen, dass dem Einzelhandel durch die derzeitige Teilöffnung Verluste entstehen.“ Zumal dies dann mit hohen Kosten verbunden sei.

Der Werbering hatte für den Kreuzungsbereich Dammstraße/Willicher Straße/Benrader Straße einen Kreisverkehr vorgeschlagen, der nach Auskunft der Verwaltung rund 180 000 Euro kosten könnte. In seinem Antrag hatte Werbering-Vorsitzender Stefan Robben davon gesprochen, dass es durch die stärker frequentierte Benrader Straße (vor allem seit Eröffnung des Discounters „Action“) in den Stoßzeiten zu Staus komme und Kunden daher aus dieser Richtung die Innenstadt meiden.

Die Verwaltung hatte den Antrag ebenfalls abgelehnt und dies damit begründet, dass man bei einer Öffnung der Kreuzung den zusätzlichen Verkehr nicht auffangen könne. Zudem könne dann insbesondere für die Grundschulkinder aus dem Südviertel von einem sicheren Schulweg keine Rede mehr sein. Weiter hieß es in der Vorlage: „Durch die derzeitige vorgegebene Streckenführung wird der Verkehr gleichmäßig auf verschiedene Straßenabschnitte verteilt.“ Und so solle es bleiben.

Für die Union votierte Christian Rütten für eine Vertagung. Aktuelle Zahlen hinsichtlich des derzeitigen Verkehrsauskommens würden fehlen, außerdem eine aktuelle Stellungnahme der Kreispolizeibehörde und Prognosen darüber, wie sich dies nach einer Öffnung ändern könne. Hier wird immer noch auf Ergebnisse aus dem Jahr 2015 gewartet, als dort die Landesbehörde Straßen NRW eine Zählung durchgeführt hatte.

Rütten blickte über den „Tellerrand“ hinweg. Er vermisste ein besseres Verkehrsleitsystem in St. Tönis. Mit einer optimalen Beschilderung, die die Autofahrer auch ins Zentrum zu den entsprechenden Parkplätzen führt. Gerade im Hinblick auf neu entstehende Wohn- und Geschäftsbereiche sei dies unumgänglich. So sah es wenig später der gesamte Ausschuss, der sich einstimmig für die Erarbeitung eines Konzeptes aussprach.

Für die Grünen sah Meral Thomas keine dringende Notwendigkeit zur vollen Öffnung der Willicher Straße.

Olaf Keiser (FDP) sprach noch die zusätzliche Belastung der Anwohner auf Benrader Straße/Meisenweg durch den zunehmenden Verkehr zum neuen Discountermarkt an. Dies war auch der CDU nicht verborgen geblieben. Sie stellte nämlich den Antrag, das Parken vor „Action“ zeitlich zu begrenzen, direkt davor auf eine Stunde, gegenüber auf maximal zwei Stunden. Diesem Antrag wurde einstimmig entsprochen.

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