Tizek will etwas zurückgeben

Dr. Erich Tizek möchte Vorsitzender des St. Töniser Heimatbundes werden. Der erfolgreiche Kampf um das Krankenhaus vor 20 Jahren ist ein Grund dafür.

Tizek will etwas zurückgeben
Foto: Reimann

St. Tönis. „Ich bin dem Heimatbund und den Bürgern Tönisvorsts dankbar und möchte allen etwas zurückgeben.“, sagt Dr. Erich-Ernst Tizek, der ehemalige Chefarzt im Tönisvorster Krankenhaus. Während er das sagt, sitzt Erich Tizek entspannt in seinem Stuhl zurückgelehnt in der Heimatbund-Stube.

Obwohl er erst seit knapp 20 Jahren in St. Tönis wohnt, fühlt er sich der Stadt sehr verbunden. Jetzt, wo er mehr Zeit habe, habe er den Wunsch, weiterhin viel Kontakt zu den Bürgern zu haben. Die Kandidatur um den Vorsitz des Heimatbundes sieht er als Chance dazu.

Tizek hat Visionen, Ziele: „Ich empfinde Tönisvorst als eine schöne, beschauliche Stadt. Sie soll so lebendig und liebenswert bleiben. Aus diesem Grund werde ich versuchen, die Werte und schönen Dinge hier zu erhalten.“

Natürlich sei es nicht mit der Wahl getan. Zunächst wird er sich in den Heimatbund hineinarbeiten müssen. „Ich bin jetzt schon dabei, im Internet die Geschichte der Stadt zu recherchieren“, sagt Tizek mit einem Augenzwinkern. Die Zukunft hat er aber ebenfalls im Blick. Der Heimatbund soll auch jüngere Bürger begeistern.

Der aus Duisburg-Rheinhausen stammende Tizek ist vor 26 Jahren das erste Mal nach Tönisvorst gekommen. Aus beruflichen Gründen. Sechs Jahre später ist er auch in den Ort gezogen.

„Es war im Sommer 1995. Ich erinnere mich deshalb genau dran, weil ich meiner Frau versprochen hatte, erst Wimbledon zu gucken, wenn die Umzugskartons ausgeräumt sind. Ich wollte ja Boris Becker sehen. Die Kartons waren innerhalb von drei Tagen leer.“

Als der Heimatbund jetzt nachfragte, ob er bereit wäre, die Stelle des Vorsitzenden zu übernehmen, sagte Tizek zu. „Nach 38 Jahren voller Nachtschichten und Rufbereitschaft habe ich es mir verdient, etwas weniger Anstrengendes, aber dadurch nicht weniger Herausforderndes zu machen“, erklärt er. Auch seine Frau habe dem direkt zugestimmt.

Nur, weil er jetzt nicht mehr primär als Mediziner arbeite, heiße es nicht, dass er diesem Fach den Rücken zuwende. „Ich halte mich mit Fachzeitschriften auf dem Laufenden. Wenn interessante Projekte auftreten, bin ich jederzeit bereit, mich dazu zu äußern oder mich zu beteiligen“, sagt Tizek.

Er habe einige Hürden in diesem Krankenhaus überwinden müssen, die er ohne die Hilfe des Heimatbundes und der Bürger nicht hätte meistern können. Kaum, dass er Chefarzt war, sollten in Nordrhein-Westfalen fünf Krankenhäuser geschlossen werden. „Und das Tönisvorster Krankenhaus sollte das erste sein. Das wurde so im Fernsehen mitgeteilt“, erinnert sich Tizek an diese Zeit zurück. Der Heimatbund und das Aktionskomitee hätten für den Erhalt gekämpft und es damals geschafft, was keiner für möglich gehalten habe. „Das Krankenhaus ist noch immer da. Und genau deswegen möchte ich den Bürgern und dem Heimatbund etwas zurückgeben. Aus Dankbarkeit“, sagt Tizek.

Am kommenden Freitagabend ist Mitgliederversammlung des Heimatbundes. Dort stellt sich Dr. Erich-Ernst Tizek zur Wahl als Nachfolger von Heino Thelen als Vorsitzender des Heimatbundes.

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