Tönisvorst Stille Helfer für die „Hilfe“

Die regelmäßige Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige in Tönisvorst hat viele Unterstützer.

Tönisvorst: Stille Helfer für die „Hilfe“
Foto: Kurt Lübke

St.Tönis. Zeitschriften jeglicher Art werden beim Friseur gerne ausgelegt. Bei Tigges in St. Tönis steht dagegen ein ganzes Regal voller Bücher. Allerdings sind diese weniger als Leselektüre während der Dauerwelle gedacht, sondern für einen guten Zweck. „Zwei Euro für jedes Buch als Spende für die Tönisvorster Hilfe“, verkündet ein Schild an dem schicken Stahl-Holz-Regal.

Seit nunmehr zwei Jahren wechseln in dem Friseurgeschäft Bücher für die Tönisvorster Hilfe den Besitzer. „Die Idee kam uns, als wir umzogen und nicht wussten, wohin mit unseren Büchern. Inzwischen bringen Kunden Bücher mit und kaufen dafür neue für zwei Euro“, erzählt Ursula Tigges. Ihr und ihrem Mann, Klaus Selke, war es nicht nur wichtig, Gutes zu tun, sondern auch zu wissen, wo das Geld hingeht, das zusammenkommt. „Daher haben wir uns für die Tönisvorster Hilfe entschieden“, sagt Selke. Damit gehören die beiden zu den stillen Helfern der Tönisvorster Hilfe.

Eine Sammeldose steht bei ihnen genauso bereit, wie dies unter anderem bei der Gaststätte Rosental oder der Metzgerei Wenders der Fall ist. Zwölf Sammeldosen sind insgesamt im Umlauf. „Es sind aber nicht nur die Dosen. Viele, so auch die Familie Tigges, lassen sich besondere Aktionen einfallen“, freut sich Vereinsvorsitzender Jürgen Beyer.

Harald Klupsch, vielen bekannt als Trecker Harry, musiziert mit seiner mobilen Musikanlage für den Verein. Gisela und Horst Stamms haben einen Waffel- und Glühweinverkauf — und auch die Akkordeonfreunde musizierten schon für die Tönisvorster Hilfe.

„Es sind die vielen kleinen Dinge, die uns weiterhelfen“, betont der zweite Vorsitzende Reinhard Bismanns. Mit Schmunzeln erinnern sich er und Beyer an die ersten Sammeldosen, die einen Platz bei den verschiedenen Geschäften und Gaststätten fanden. „Wir haben Dummys aus Ein-Liter-Konservendosen gebaut. Die Dosen wurden versiegelt, es kam ein Schlitz rein und ein Aufkleber folgte. Der Nachteil war, sie konnten nur einmal verwendet werden“, erzählt Beyer. Der Round Table Club Tisch 188 wurde auf dieses Problem aufmerksam und spendete dem Verein die heutigen Dosen. Auch eine stille Hilfe.

Die Tönisvorster Hilfe hat heute rund 900 Kunden. Pro Ausgabe kommen durchschnittlich mehr als 200 Menschen. Mit 42 Mitgliedern, die in fünf Teams arbeiten, ist der Verein gut aufgestellt. Allerdings ist man immer auf der Suche nach weiteren Lebensmittelspendern, denn aufgrund der Vielzahl der Kunden kann es schon einmal eng mit der Verteilung der Lebensmittel werden.

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