Sterben wird teurer - Abfallbeseitigung wird billiger

Die Abfallbeseitigung in Tönisvorst wird billiger. Dafür steigen die Gebühren auf den Friedhöfen drastisch.

Tönisvorst. Nachdem sich vor wenigen Wochen bei der Neufestsetzung der Gebühren zum 1. Januar 2012 die Kommunalpolitiker schwer taten und noch einige ungeklärte Fragen hatten, scheinen diese nunmehr ausgeräumt. Der Hauptausschuss winkte die neuen Gebühren für den Abfall, die Straßenreinigung, Friedhöfe oder für die Kirmes- und Wochenmärkte bei nur einer Gegenstimme (Peter Lambertz, UWT) durch. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat am 1. Februar.

Die Abfallbeseitungsgebühr wird aufgrund besserer Angebote bei den bisher erfolgten Ausschreibungen deutlich reduziert. Bei der grauen Restmülltonne gibt es Senkungen von rund 32 Prozent. „Bleibt dies so oder erleben wir, wenn alle Ausschreibungsergebnisse vorliegen, Überraschungen?“ fragte Torsten Frick (FDP). Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten glaubte nicht, dass große Gebührensprünge zu erwarten sind.

Bei den Straßenreinigungsgebühren gibt es keine wesentlichen Veränderungen. „Knackpunkt“ bleiben die teilweise um 200 Prozent steigenden Friedhofsgebühren. Sie gehen vor allem deshalb nach oben, weil es durch die steigende Zahl der Einäscherungen zu einer anderen Bestattungskultur gekommen ist. Der Aufwand für die Pflege herkömmlicher Grabstellen ist damit viel größer.

Der Rat wird aller Voraussicht nach die von der Verwaltung vorgeschlagenen Erhöhungen beschließen. Er will sich aber nach den Sommerferien, wenn das genaue Zahlenwerk für 2011 vorliegt, über einen eventuell anderen Gebührenmaßstab auf den Friedhöfen unterhalten. Gemeint ist das kontrovers diskutierte „Kölner Modell“, das jede Grabstelle unabhängig von der Größe gleich berücksichtigt und dadurch eine stärkere Gebührengerechtigkeit erreichen will. „Die Betroffenen müssen die Berechnungen nachvollziehen können“, sagte dazu Helmut Drüggen (CDU).

Peter Lambertz begründete sein „Nein“ zu allen Gebühren-Neufestsetzungen damit, dass darin teilweise zu hohe „Gemeinkosten“ festgesetzt worden seien. Er meinte damit in erster Linie die Personalkosten der damit beschäftigten Mitarbeiter.

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