St. Tönis: Motorrad-Freunde unter sich

Shop und Werkstatt „Tribune Motorcycle“ feiern 10-jähriges Bestehen in St. Tönis.

St. Tönis. Manchmal seien Neukunden sauer. "Die kommen hier rein und maulen: Wieso weiß ich nicht schon längst, dass sie hier sind", erzählt Guido Vaiano, Inhaber von Tribune Motorcycle. "Sie seienimmer so weit gefahren, wo ich doch vor der Tür bin."

Seine Werkstatt und seinen Shop für Motorräder auf dem alten Kress-Gelände am Maysweg, direkt neben den Motorradfreunden "Liberty", gibt es in diesem Jahr genau 10 Jahre. Am Sonntag wird das mit einem Tag der offenen Tür ab 10 Uhr gefeiert.

Ursprünglich hat der 52-Jährige seine Lehre als Automechaniker bei Fiat/Ferrari Avemark in St. Tönis gemacht. Er war aber früh von dem Motorrad-Virus infiziert, der 1969 mit dem Kult-Film Easy Rider weltweit in Umlauf kam und die billigen zweirädrigen Transportmittel zu Gefährten für Spaß und Abenteuer stilisierte. Entsprechend ziert ein Plakat der Hauptdarsteller die Wand des 300 Quadratmeter großen Verkaufs- und Werkstattraums.

Von dem Hype profitierte die Motorradmarke Harley Davidson. Auch bei Vaiano nimmt sie einen breiten Raum ein. "Aber ich repariere und verkaufe genauso gern alle anderen Marken", sagt er. "Keiner fängt mit Harley an", sagt seine Frau Eva-Maria, die für Reifen und Zubehör zuständig ist.

"Die sind schließlich ganz schön teuer." Auch Guido fing mit einer 750er BMW an. Rechtzeitig zum Erwerb des Führerscheins war es dann eine 750er Honda, heute nennt er natürlich mehrere Motorräder, unter anderem Harleys, sein Eigen.

Vaiano zeigt auf ein Modell, das statt mit glänzenden Chromteilen mit mattem Schwarz beeindruckt: "Das haben wir für den Kunden mit Kunststoff beschichten lassen. Der muss noch mehr geputzt werden als Chrom", sagt er. Es ist ein Custombike. Bei Original-Harleys aus den USA muss beispielsweise die Auspuffanlage umgebaut werden, bevor sie über deutsche Straßen fahren dürfen.

Im nächsten Jahr plant das Paar Aktionstage mit Ausfahrten über den Niederrhein. "Nicht alle Motorradfahrer sind in irgendwelchen Clubs. Die meisten fahren aber ungern allein durch die Gegend."

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