Tönisvorst Schulzentrum Corneliusfeld: Brandschutz wird Millionen kosten

Am Schulzentrum Corneliusfeld müssen Fluchtwege eingerichtet und Brandschutztüren installiert werden.

Tönisvorst: Schulzentrum Corneliusfeld: Brandschutz wird Millionen kosten
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Im Ausschuss für Gebäudemanagement und Liegenschaften herrschte Verwunderung. Thema war der Brandschutz im Schulzentrum Corneliusfeld. Fachbereichsleiter Marcus Beyer musste eingestehen, dass man zwar in der Vergangenheit kleinere Verbesserungen erreicht habe, dass es aber nach wie vor an einem Konzept mit baulichen Konsequenzen fehle. Jetzt sollen an einer durchdachten Konzeption, deren Umsetzung wahrscheinlich mehrere Millionen Euro kosten wird, externe Planungsbüros, Architekt und Brandschutzingenieur gemeinsam arbeiten.

Was da auf die Stadt Tönisvorst an Mitteln zukommen könnte, machte ein Blick in die Vorlage deutlich. Darin standen nur einige Kostengruppen, die mit einem Betrag von brutto rund 2,7 Millionen Euro abschlossen. „Diese Summe ist aber nur so eine Art Kostenannäherung“, relativierte Beyer, dass eine verlässliche Kostenschätzung erst nach Erstellung des Brandschutzkonzeptes und der Vorplanung durch den Architekten erfolgen könne. Und der Ausschuss schuf mit einigen Bauchschmerzen diese ersten Voraussetzungen. Er empfahl dem Rat einstimmig, allein für die planerischen Vorleistungen beider externen Fachleute einen Betrag von 332 000 Euro bereit zu stellen.

Was da alles auf den Haushalt zukommen könnte, machte Beyer deutlich: „Bei den verwinkelten Gebäuden im Schulzentrum geht es unter anderem darum, alle Treppenhäuser in sich zu schließen, Wände mit Rohrverbindungen brandsicher zu machen und geeignete Brandschutztüren zu installieren.“ Auch die Schaffung von Fluchtwegen in den oberen Etagen könnte eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Womöglich müssen wie am Schiefbahner St. Bernhard Gymnasium äußere Fluchttreppen installiert werden.

„Was ist eigentlich mit unserem alten Brandschutzkonzept?“, wollte der fraktionslose Lars Tutt wissen. Beyer entgegnete, dass diese Konzeption nichts mehr tauge, sie sei viel zu liberal gewesen, genüge außerdem der Bauaufsicht des Kreises überhaupt nicht mehr. „Wir müssen also ganz von vorne anfangen.“

Etwas verwundert nahmen dies vor allem Vertreter von CDU, UWT und FDP zur Kenntnis. Aus Rückstellungen für Brandschutzmaßnahmen stehen derzeit noch Mittel von etwa 230 000 Mark zur Verfügung. Weitere 100 000 Euro könne man, so die Verwaltung bei der Unterhaltung städtischer Gebäude freischaufeln, so dass zumindest erst einmal die Planungsleistungen bezahlt werden könnten. Die Entscheidung fällt heute im Rat.

Außerdem sei es möglich, so stand es in der Vorlage, dafür noch in diesem Jahr eine Rückstellung von rund 800 000 Euro zu ermöglichen. In der Verwaltungsvorlage heißt es kurz dazu: „Die Deckung erfolgt über Einsparungen bei den Aufwendungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.“ Nähere Aussagen dazu wurden in der Sitzung nicht gemacht.

Außerdem gibt es noch das Landesförderprogramm „Gute Schule 2020“, aus dem auch Tönisvorst Mittel erhält. Hier stehen derzeit aber die genauen Förderkriterien noch nicht fest. Alexander Decher (CDU): „Wir warten erst einmal den September ab, wenn wir mit unseren Haushaltsberatungen beginnen, was uns da zur Deckung vorgelegt wird.“ Marcus Thienenkamp (FDP) blieb bei seiner Meinung: „Irgendwie fühle ich mich etwas von der Verwaltung veräppelt.“

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