Schäferstraße: Statt Gräber sollen Häuser entstehen

18 000 Quadratmeter werden an der Schäferstraße für den Friedhof nicht benötigt. Das Gelände wird bebaut.

Tönisvorst. Der Planungsausschuss hat generell den Beschluss gefasst, wonach auf einer nicht mehr benötigten Erweiterungsfläche für den Friedhof an der Schäferstraße in St. Tönis Wohnhäuser entstehen sollen. In welcher Form und in welcher Größe, ist aber derzeit noch unklar, zumal das Friedhofsamt jetzt doch von der ursprünglich gedachten Gesamtfläche von 18 000 Quadratmetern rund 5500 beanspruchen will. Es meldeten sich zur Vorplanung schon zahlreiche Anwohner der Schäferstraße zu Wort.

„Wir wollen durch die Bebauung den Tönisvorstern etwas mehr an Lebensqualität geben“, sagte Ausschuss-Vorsitzender Hans Joachim Kremser. Diese wollen zahlreiche Anwohner, die den Tagesordnungspunkt verfolgten, auch behalten. „Die Anwohner haben sich konstruktiv und kritisch mit der Planung befasst“, lobte Reiner Linden von der Verwaltung die Einwände. „Die nehmen wir mit als eine Grundlage der weiteren Planung.“

Unterstützt durch etwa 20 Unterschriften wies Anwohner Michael Polenski auf einige Punkte hin. So auf die jetzt bereits enge Parkplatzsituation auf der Friedrichstraße: „Heute ist bereits der Abbiegevorgang in und aus der Schäferstraße ein Balanceakt.“ Komme es zur Neubebauung, werde dies zum Glücksspiel. Auch wurden Vorschläge einer anderen Erschließung gemacht, sich für den Erhalt der großen Bäume ausgesprochen („Die sind eine Bereicherung für unser Wohngebiet“) und eine optimale Kanalisierung gewünscht, zumal jetzt bereits die Grund- und Oberflächenwassersituation dort sehr angespannt sei.

„Wieso meldet das Fachamt jetzt doch einen Bedarf an?“, wollte unter anderem Christiane Tille-Gander (CDU) wissen. Eine konkrete Antwort erhielt sie nicht. Reiner Linden führte lediglich aus, dass diese Fläche jetzt doch für einen „kulturellen Erlebnisraum“ vorgehalten werden solle. Johannes Funck (SPD) konnte damit nicht viel anfangen: „Das Fachamt soll jetzt erst einmal den Nachweis und die substanzielle Begründung bringen.“

Christiane Tille-Gander hielt zunächst an der Absicht der Union fest, dass — wie ursprünglich geplant — dort etwa 40 Baugrundstücke mit Einzelhäusern und Doppelhaushälften entstehen sollen. Würden die rund 5500 Quadratmeter rausgerechnet, verringern sich die Zahl der Grundstücke um etwa zehn. Jetzt wird die Stellungnahme des Friedhofsamtes erwartet, ehe dann die detaillierte Entwurfsplanung erfolgen kann. „Und die Meinung der Anwohner ist uns weiterhin sehr wichtig“, sagte Linden.

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