Neue Querung in Clörath erfreut Landwirte und Anwohner

Ein „Durchlassbauwerk“ ersetzt in Clörath eine marode Brücke über die Niers. 50 000 Euro werden investiert.

Neue Querung in Clörath erfreut Landwirte und Anwohner
Foto: Friedhelm Reimann

Tönisvorst/Viersen. In drei Wochen ist in Clörath die Zeit lästiger Umwege vorbei. Ein gutes Dutzend Landwirte und weitere Anwohner der Straßen Clörath auf Tönisvorster Stadtgebiet und der Straße Clörather Mühle auf Viersener Grund haben dann wieder freie und direkte Fahrt zu ihren Feldern und Häusern. Die marode, rund 100 Jahre alte Brücke über den Zweigkanal Hofflöth wird abgerissen. Sie war im Herbst 2015 gesperrt worden, weil die Überfahrt mit Autos und Traktoren zu gefährlich wurde. Sie wird nun — um vier Meter verrückt — auf Viersener Gebiet durch ein sogenanntes „Durchlassbauwerk“ ersetzt.

Durchlassbauwerk, das ist Verwaltungssprache des zuständigen Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers. Die neue Querung wird ein Rohrdurchlass. In den Wassergraben wird ein rechteckiges Rohr gesetzt, das einen Durchlass von 1,75 Meter Breite und 1,50 Meter Höhe misst. Dieser Rohrdurchlass wird an den Seiten zum Kanal hin abgeflacht. So kann man auf ein Geländer, wie es zuvor die alte Brücke hatte, verzichten. Das erleichtert Landwirten mit größeren Fahrzeugen die Querung.

Durch die bauliche Neuerung entfällt künftig auch die obligatorische Brücken-Untersuchung alle drei Jahre. Weil die Grenze zwischen den Städten Tönisvorst und Viersen genau in der Mitte der alten Brücke verlief, gibt es auch zwei Straßenbaulastträger. Die Baukosten von rund 50 000 Euro teilen sich Tönisvorst und Viersen je zur Hälfte.

Hans Josef Windbergs, Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers

Mit der Maßnahme einher geht eine Renaturierung des Hofflöths in dem Bereich. Die künftige gerade Trassenführung erfordert eine Verlegung des Gewässers. Der Uferbereich verliert seine übliche V-Form. Er wird in dem Baustellenbereich abgeflacht, die Böschung also weniger steil und natürlicher gestaltet. Erle und Eschen werden „zur Gewässerbeschattung“ gepflanzt. „Das Wasser kann sich ausdehnen, hat mehr Platz und die Fließgeschwindigkeit wird reduziert“, erklärt Hans Josef Windbergs, Betriebsleiter Technik vom Wasser- und Bodenverband. Bei größeren Wassermengen nach ergiebigen Regenfällen würden dadurch Tiere in dem Gewässerbett nicht mehr weggespült und so geschützt. Der neue Rohrdurchlass werde eine gleichmäßige Erdsedimentsole haben.

Bis in drei Wochen die Straßen Clörath und Clörather Mühle wieder miteinander verbunden und in beide Richtungen über den Zweigkanal befahrbar sind, gilt eine Vollsperrung. Die Baustelle ist solange auch für Radfahrer und Fußgänger nicht zu passieren. Am Montag haben Manfred Jakobs und Paul Linßen vom Wasser- und Bodenverband mit den Abbrucharbeiten der alten Brücke begonnen. Mitte Juni wird mit Fertigstellung gerechnet.

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