Mit Garnelen und einem Steak verführt

Koch David Lünger hat sich zwei Liebesmenüs ausgedacht - eines für sie und eines für ihn.

Vorst. Können Sie sich noch erinnern, wann Sie etwas gegessen haben, das ihnen nicht nur gut geschmeckt, sondern auch in Ihnen den Wunsch geweckt hat, die Köchin oder den Koch ins Herz zu schließen? Schon länger her? Dann können wir in dieser Folge von „So liebt der Niederrhein“ vielleicht Abhilfe schaffen. Wobei die WZ von David Lünger unterstützt wird, der in Vorst das Restaurant „Tafelsilber“ betreibt.

Der Koch hat sich zwei Menüs ausgedacht, die einmal sie und einmal ihn in Schwung bringen soll. Bei der Zutatenliste hat Lünger bedacht: „Die Liebe geht nicht nur durch den Magen, sondern auch die Nase spielt eine Rolle.“ Und das stimmt. Für Autorin und Fotograf hat der 27-Jährige beide Menüs gekocht und die Nasen und auch die Augen der beiden waren sofort beeindruckt.

Dem Menü für beide Geschlechter wird als Aperitif ein Glas Champagner vorweg geschickt; danach trennen sich die kulinarischen Wege der Geschlechter. „Wenn Sie zum Champagner, der sowieso schon eine auflockernde, aphrodisierende Wirkung hat, noch gepfefferte Erdbeeren reichen, ist das eine Explosion der Sinne“, so der Fachmann.

Frau lässt sich nach Lüngers Speiseplan mit gratiniertem Ziegenkäse mit Honig und Thymian an winterlichem Salat mit Granatapfelkernen bei der Vorspeise verwöhnen. „Im antiken Griechenland war der Granatapfel das Symbol für die Göttin Aphrodite. Heute untersuchen Forscher die Wirkung von Granatapfelsaft zur Behandlung von Erektionsstörungen“, weiß der Vorster. Für den Mann kocht sie eine Kürbis-Ingwersuppe mit feuriger Chorizosalami. Ingwer und Cayennepfeffer spielten eine Rolle als Aphrodisiaka, da sie die Versorgung empfindlicher Körperteile mit sauerstoffreichem Blut verbesserten. Lünger: „Und das bedeutet größeren Genuss.“

Als Hauptgang bringt man(n) gebratene Riesengarnelen auf Curryrisotto auf den Tisch. „Meeresfrüchte enthalten Vitamin B und Phosphor, die den Spiegel männlicher Sexualhormone steigern können und sich somit gut als Aphrodisiakum eignen“, begründet Lünger seine Wahl. Wem ein Risotto nicht zusagt, der kann sie kurz angebraten zu Pasta reichen. „Nur mit etwas Olivenöl, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, Parmesan und Chili und die Dame des Herzens schmilzt dahin.“ Stimmt, auch die Autorin ist hin und weg von der Geschmacksvielfalt.

Er bekommt ein ordentliches Stück Fleisch vorgesetzt: Rumpsteak mit Pfeffersoße auf getrüffeltem Selleriepüree. „Sellerie, aber auch Trüffel, enthalten Androstenol, einen Stoff, der auch im Männerschweiß vorkommt. Das natürliche Steroid ist ein Pheromon, das mit jugendlicher Frische und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird“, erläutert der Vorster.

Beim Nachtisch nähern sich Männlein und Weiblein wieder an — durch Schokolade. „Wie kein anderes Lebensmittel wirkt Schokolade anregend auf die menschliche Sexualität. Sie ist köstlich, schmilzt auf der Zunge und hat auch dann erotische Qualität, wenn man gar nicht an Sex denkt“, sagt der Koch.

David Lünger

Sie soll mit einem Schokoladensoufflé mit frischen Himbeeren schwach werden und er mit einer Crème brûlée mit dunklem Schokoladeneis. „Vanille gibt vielen Speisen ein verführerisches Aroma. Der intensive Duft enthält zudem Pheromone, die sexuelle Lust und Erregung hervorrufen sollen. Und Liebe geht ja bekanntlich nicht nur durch den Magen, sondern auch durch die Nase“ — Lünger spielt wieder auf das erwähnte Zusammenspiel an.

Das Fazit von Fotograf und Autorin: Es war köstlich und die Speisefolge, von der oder dem „Richtigen“ kredenzt, hat absolutes Glückspotenzial. Doch sollte eines bedacht werden: Bemessen Sie die Portionen nicht zu üppig, sonst mögen Sie vielleicht noch verliebter als vor dem Mahl sein, aber zu satt, um dem gebührend Ausdruck zu verleihen.

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