Tönisvorst Gesamtschule hat genug Anmeldungen

Schon vor Ende der Anmeldewoche steht fest: Die Tönisvorster Sekundarschule kann umgewandelt werden.

Tönisvorst: Gesamtschule hat genug Anmeldungen
Foto: Kaiser

Tönisvorst. Andreas Kaiser, der neue Schulleiter der Tönisvorster Sekundarschule, war vom ersten Tag an optimistisch: „Es sieht sehr gut aus“, lautete das Resümee am Montag, als die Anmeldewoche für die weiterführenden Schulen in Tönisvorst startete. Und wie es aussieht, kann die Gesamtschule zum nächsten Schuljahr an den Start gehen. „Den genauen Überblick habe ich nicht, aber es dürften heute noch an die 100 Anmeldungen werden“, sagt Kaiser am Nachmittag. Damit kann aus der Sekundarschule Tönisvorst ab dem nächsten Schuljahr die Rupert-Neudeck-Gesamtschule Tönisvorst werden.

Andreas Kaiser, Schulleiter

Schon im April 2016 hatte die Sekundarschule den Antrag auf Umwandlung in eine Gesamtschule gestellt. Die geringen Anmeldezahlen — lediglich 62 Eltern hatten ihre Kinder noch an der seinerzeit erst drei Jahre alten Schule angemeldet — gaben den Ausschlag für den Antrag. Nach zähem Hin und Her beschloss der Stadtrat im November, gegen die Empfehlung aus dem Schulausschuss, dem Antrag stattzugeben. Bedingung: Mindestens 100 Viertklässler müssen für das Schuljahr 2017/18 an der Gesamtschule angemeldet werden, weil diese sonst keine Oberstufe bilden kann.

Nun scheint es geschafft, denn es ist damit zu rechnen, dass am heutigen letzten Tag der Anmeldewoche und in den kommenden Wochen, wenn die auswärtigen Schulen Ablehnungsbescheide verschicken, noch einige Kinder hinzukommen. Andreas Kaiser, der bis zu seiner Ernennung zum Schulleiter im Oktober Gesamtschullehrer in Kamp-Lintfort war, ist zufrieden mit der Entwicklung. „Ob wir es aber auch geschafft haben, die Auspendler zu halten, muss sich zeigen, wenn die endgültigen Zahlen vorliegen.“

Das gilt auch für das Michael-Ende-Gymnasium, dem gestern Nachmittag bereits ebenfalls 98 Anmeldungen vorlagen. „Fast alle Schüler kommen aus Tönisvorst, zwölf Anmeldungen haben wir aus Forstwald“, sagt Schulleiter Paul Birnbrich, der mit den aktuellen Zahlen zufrieden ist. „Wir werden voraussichtlich vier Klassen bilden und können so die drei Bildungsgänge, Bilingual, Mint und Klassisch, die unsere Schule anbietet, aufrechterhalten.“

Und damit sieht es fast so aus, als habe die Diskussion um die Zukunft der Tönisvorster Schullandschaft den Schulen und damit auch der Stadt mehr genutzt, als geschadet, denn in der Vergangenheit lag die Auspendlerquote bei durchschnittlich 25 Prozent, das heißt, ein Viertel aller Tönisvorster Schüler besuchten eine weiterführende Schule außerhalb. Der aktuelle Jahrgang, der im Sommer auf eine weiterführende Schule wechselt, hat 238 Kinder, wenn davon 200 in Tönisvorst bleiben, wäre die Auspendlerquote auf 15 Prozent gesunken.

Pro Forma fehlen für die Umwandlung der Sekundarschule jetzt noch das Okay des Stadtrats und der Bezirksregierung. Die Kinder, die bisher die Sekundarschule besuchten, sind dann automatisch Gesamtschüler und können, wenn sie die Qualifikation erlangen, an ihrer Schule auch das Abitur ablegen. Auf die Verwaltung kommt damit eine weitere Herausforderung zu: Sie muss ein Raumkonzept erarbeiten, das zwei Oberstufen Klassen- und Fachräume bietet. Zur Verfügung stehen das Schulzentrum Corneliusfeld, in dem das Gymnasium und jetzt noch die Sekundarschule bis zur Klasse sieben unterrichtet werden, und das 450 Meter entfernte Gebäude Kirchenfeld, in dem die letzten beiden Jahrgänge der auslaufenden Realschule und der Jahrgang acht der Sekundarschule untergebracht sind.

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