Tönisvorst Ein Schulungsraum für Patienten

Der Förderverein des Krankenhauses hat für 5000 Euro ein Diabetes-Zimmer in der internistischen Abteilung herrichten lassen.

Tönisvorst: Ein Schulungsraum für Patienten
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Es gibt ihn noch und mit seiner ersten Aktion fürs „neue“ Krankenhaus meldet er sich eindrucksvoll zurück: Der Förderverein der St. Töniser Klinik hat 5000 Euro gespendet, um einen Schulungsraum für Diabetes-Patienten herzurichten. Und der liegt nicht irgendwo im Haus versteckt, sondern befindet sich mitten in der internistischen Abteilung.

Als Fachkraft für Diabetes setzt sich hier Brigitte Keller mit Patienten zusammen, die Probleme mit dem Blutzucker haben. „Wir haben einen Patienten ganz schnell von seinem Zimmer aus nach hier gebracht, und das schon unmittelbar nach der Aufnahme“, sagt sie und lobt die zentrale Lage des Raums. Anders als früher verteilt sie keine Liste mit Verhaltens- oder Ernährungsvorschriften. „Wir versuchen in einem persönlichen Gespräch auszuloten, was der Patient in seinem Verhalten ändern könnte“, erklärt sie. In dem Raum können bis zu acht Menschen geschult werden, auch Angehörige.

Besprochen werden können Schwierigkeiten oder Themen, für die Diskretion vonnöten ist, die nicht für ein Dreibettzimmer geeignet sind. Wichtig sei: Die Patienten könnten jederzeit kommen und die Beratung suchen. Allerdings betont Tobias Zekorn, Chefarzt der Inneren: „Wir sind keine Konkurrenz zu den ambulanten Diensten.“

Im Normfall würden ein Patient überwiesen oder eingeliefert, wenn die Zuckerwerte gravierend überschritten seien. Auf der Station kann er dann in den nächsten Tagen durchgecheckt werden, während gleichzeitig die Beratung anlaufen kann. Oft erführen die Patienten erst im Krankenhaus, dass sie ein Diabetes-Problem haben. Es kommenauch die, die seit vielen Jahren mit dem Zucker leben. Es sei wichtig, dass ihnen kein schlechtes Gewissen eingeredet werde.

Der Regelfall ist Diabetes Typ II. „Sagen Sie nicht Altersdiabetes“, sagt der Chefarzt. Heutzutage seien oft schon 25-Jährige betroffen. In gleichem Maß hat sich auch die Krankheit ausgebreitet. Während 1960 die Quote noch bei 0,4 Prozent lag, hat sie inzwischen neun bis zehn Prozent erreicht. „Über 25 000 Menschen im Kreis Viersen haben also Diabetes“, so Zekorn. Er betont, dass die Diabetologie in Tönisvorst in ihrer Qualität im Kreis einmalig sei.

Stolz ist auch Alexianer-Geschäftsführer Michael Wilke. „Ich bin froh, dass der Förderverein nach der Übergabe des Hauses an uns weitergemacht hat.“ Dessen Vorsitzender Armin Ogilvie betont, dass das gerade zum Jubiläum des Fördervereins (20 Jahre) besondere Freude mache. „Wir freuen uns schon, noch mehr tun zu können.“ Dies war die erste Spende ans Krankenhaus nach der Übergabe an die Alexianer. Das Altenheim hatte allerdings bereits mehrfach profiert.

Eine große Zukunftsaufgabe wurde angesprochen: Der Notarztwagen kommt in die Jahre und muss in absehbarer Zeit ausgetauscht werden.

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