Tönisvorst Die MEG-Schüler sind schon jeck

Das St. Töniser Gymnasium schickt eine 200-köpfige Gruppe zum Tulpensonntagszug. Die WZ war jetzt beim Kostümbasteln mit von der Partie.

Tönisvorst: Die MEG-Schüler sind schon jeck
Foto: Kurt Lübke

St.Tönis. Eigentlich geht die zwölfjährige Lana in die Klasse 6 b des Michael-Ende-Gymnasiums (MEG). Möglicherweise ist sie hochbegabt, denn sie stolzierte bereits in einem schwarzen Kostüm und mit einer Doktorhut auf dem Kopf strahlend über den Flur. Sie hat es geschafft. Allerdings nicht den Abschluss eines Studiums, sondern erst einmal die Fertigstellung ihres Karnevalskostüms für den Tulpensonntagszug in St. Tönis.

Mehr als hundert Kinder der sechsten Klassen des Gymnasiums bastelten in gleich fünf Klassen- und Kunsträumen an ihrer Maskerade. Lehrer und Eltern hatten sich diesmal für das Motto „Ob klassisch, bili oder Mint, wir haben was für jedes Kind“ entschieden. Was für die drei möglichen Optionen der MEG-Schüler ab der Klasse sieben steht: die klassische Schullaufbahn, das bilinguale oder das Mint-Profil, was ihnen eine zusätzliche Förderung in Englisch beziehungsweise in Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ermöglicht.

Entsprechend unterschiedlich sehen die Kostüme aus. Die „Klassiker“ tragen einen schwarzen Maler-Overall, der in Neon-Farben mit den Fächern beschriftet wurde, mitsamt Doktorhut. Ein Stockwerk höher standen beim bilingualen Kostüm eindeutig Deutschland und Großbritannien im Mittelpunkt: Sogar die roten Papp-Hüte bekommen in Acryl-Farben die Flaggen Deutschlands und Großbritanniens. Und die jungen „Wissenschaftler“ bemalten in einem anderen Raum ein weißes Hemd mit einer Glühbirne. Dieses wird später dann noch mit einem Kabel an den Papp-Rechner auf dem Rücken angeschlossen.

Stephan Küpper, Lehrer und Projektleiter

„Es macht immer wieder Spaß hier mitzumachen“, sagt Petra Silberberg, eine der vielen helfenden Mütter. Ihre Tochter Rebecca (20) hatte bereits 2014 Abitur am MEG gemacht, studiert Musikwissenschaften und Germanistik. „Rebecca ist sogar im vergangenen Jahr extra aus Freiburg gekommen, um mit beim Karnevalszug zu sein“, ergänzt sie. Ihre jüngere Tochter, Jasmin (17) macht in diesem Jahr das Abi.

Einige Väter traf man ebenfalls in den Räumen. Zum Beispiel Bernhard Haslach mit seiner Ehefrau Stephanie. Ihr Sohn Simon (12) besucht die Klasse 6 a. Auch viele andere Elf- und Zwölfjährige freuen sich schon auf den Zug, darunter Alex, Alexandra, Franzi und Lenya.

„Eigentlich bin ich für so was prädestiniert, denn ich stamme aus der Karnevalshochburg Köln“, sagt Stephan Küpper, der am MEG unter anderem Mathe und Musik unterrichtet. Er ist der Leiter des Karnevalsprojekts. Wobei sich der Lehrer sofort bei den vielen Eltern bedankt, die schon lange aktiv dabei sind. Sie koordinieren die einzelnen Gruppen: bei den klassischen Kostümen Nicola Peters, bei den bilingualen Overalls Karin Carlhoff, Petra Silberberg, Olga Prinz und Lordinue Meghaoui und bei der Mint-Gruppe Simone Barth, Anja Horst, Anja Rose, Ruth Schwarzlose und Heike Thieme. Küpper schätzt, dass beim Karnevalszug etwa 200 Personen des MEG mitlaufen werden. Am 8. Februar soll es einen zweiten Vorbereitungstag geben.

Einen originellen Papp-Orden gibt es auch bereits; diesen hat sich einmal mehr Daniel Karsch ausgedacht. Auf ihm stehen das Motto und drei lustige Comic-Figuren, die für die drei Profile stehen. Der Orden wird noch mit Süßigkeiten gefüllt. Dies haben die Sponsoren ermöglicht: der St. Töniser Obsthof und die Paracelsus-Apotheke. Rund 1000 dieser Orden dürften beim Zug verteilt werden.

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