Bäume, Blindgänger und Badehosen

Der Stadtflüsterer schaute an der „Bütt“ vorbei, besuchte die Feuerwehr und das „Comedy Fun House“ — und lachte mit Dr. Tizek.

Bäume, Blindgänger und Badehosen
Foto: privat

Willich/Tönisvorst. Da hatte die WZ doch in den vergangenen Wochen gleich mehrfach über die Stieleichen am Hoteser Weg in St. Tönis berichtet. Sie wissen schon, die Bäume, die Mehltau hatten und ziemlich schnell wachsen. Und dann waren sie wohl im vergangenen Jahr stark zurückgeschnitten worden mit dem Ergebnis, dass sie am ganzen Stamm Triebe ausbildeten. Was ziemlich struppig aussah. Die Stadtverwaltung hatte erklärt, sie sei für eine Fällung nicht zu haben. Aber immerhin wurden die Bäume jetzt mal zurückgeschnitten. Und sehen jetzt mal wieder ganz okay aus.

Bäume, Blindgänger und Badehosen
Foto: Reimann

Mehr als okay sieht die neue Rutsche am Willicher Freizeitbad „De Bütt“ aus. Länger, größer, vielseitiger — so lautet für sie das olympische Motto. Das 90 Meter lange, blass-grüne Gerät löst nach der endgültigen Fertigstellung die alte 60-Meter-Rutsche ab. Der Aufbau kommt gut voran, eingeweiht wird die neue Rutsche am Sonntag nach Weihnachten (27. Dezember). Dem Vernehmen nach will sich dabei auch die Willicher Prominenz — so unter anderem der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch — die Badehose überstreifen. Die Einladungskarten für die „Pool-Party“ sind übrigens mit den gleichen Bildern verziert, die Festspiel-Ausstatterin Silke von Patay für den Bauzaun gefertigt hat.

Bäume, Blindgänger und Badehosen
Foto: privat

Apropos Fertigung. Bei der Firma Schunk Ingenieurkeramik im Willicher Gewerbegebiet Münchheide kommt ab Januar ein Gerät mit einer ganz besonderen Technik zum Einsatz: Ein 3-D-Drucker ermögliche neue Anwendungen im Bereich industrieller Präzisions- und Fertigungstechnik, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Die neue Bütt-Rutsche könnte an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße allerdings noch nicht gedruckt werden: Bei einer Außenabmessung des Druckers von 4 x 1 x 1 Meter reicht es bisher nur für eine Spielzeug-Version.

Bäume, Blindgänger und Badehosen
Foto: Lübke, Heyer

Seit 2010 gibt es an der Roßstraße in St. Tönis ein Nachbarschaftsfest im Advent. Ein Tannenbaum steht dann vor einem Zelt und wird von allen geschmückt, beleuchtet vom Licht eines brennenden Feuerkorbes. Und danach wird der geschmückte Baum auf die freigeräumte Garage gezogen und in einer selbst angebrachten Edelstahlhalterung fest installiert. Mit einer Lichterkette versehen, strahlt er dann bis ins neue Jahr. Die Nachbarschaftsbande werden bei Glühwein und anderen alkoholischen Getränken, Erbsensuppe, Grillwürsten und Naschereien vertieft. „Wir als Straßengemeinschaft können das zur Nachahmung empfehlen“, heißt es dazu. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Bäume, Blindgänger und Badehosen
Foto: Kurt Lübke

Der ehrenamtliche Einsatz der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ist auf jeden Fall nachahmenswert. Deshalb sollte die Ehrung von langjährigen Mitgliedern auch besonders hervorgehoben werden. Im Gerätehaus des Löschzugs Schiefbahn übernahm diese Aufgabe jetzt der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz. Er zeichnete Bernd Kreuels für 25 und Dieter Holzapfel für 50 Jahre in der Wehr aus. Es gratulierten Wehrführer Thomas Metzer und Löschzugführer Ralf Okonnek.

Was für ein Versprecher, der da dem Vorsitzenden des St. Töniser Heimatbundes unterlief: Als Dr. Erich Tizek beim „Mönke voll Platt“ im St. Töniser Forum das Wort ergreifen wollte und das Mikro begehrte, verlangte er nach dem „Mikroskop“. Da hat offenbar die Vergangenheit als Mediziner für den sympathischen Versprecher gesorgt. Die Lacher hatte Tizek auf seiner Seite.

Gar nicht lustig ist die Meldung, dass im Willicher Baugebiet Kreuz-, Breite- und Neusser Straße ein Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wird. Bereits im Februar 2014 hatte eine Bürgerin darauf aufmerksam gemacht, im vergangenen Sommer erfolgte durch die Bezirksregierung Düsseldorf die Auswertung alter Luftaufnahmen von 1945. Über das Ergebnis habe die Stadt bisher nicht informiert, so Lukas Maßen (SPD), weshalb er vor zwei Tagen Bürgermeister Josef Heyes um eine Stellungnahme gebeten habe. Schon am Freitag kam die Antwort: Am 29. Juni hatte es eine Ortsbegehung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) gegeben. In dem Nahbereich wurde eine Suche mit einem Metalldetektor durchgeführt — ohne Ergebnis. Um vollständige Gewissheit zu erlangen, seien Bohrungen und GPS-Messungen nötig. Beides sei derzeit nicht möglich, so unter anderem wegen der zu engen Zuwegung. Laut KBD könne das Grundstück weiterhin als Garten genutzt werden. Sobald eine ausreichende Zuwegung errichtet ist, sollen vor weiteren baulichen Maßnahmen Bohrungen stattfinden, um die Situation zu klären.

Wer erstens ein Mann und zweitens jeck ist sowie drittens am 24. Januar noch nichts vorhat, für den hat die Karnevalsgesellschaft Nachtfalter einen guten Vorschlag. An diesem Tag findet zur Frühschoppenzeit um 10 Uhr im Forum Corneliusfeld die traditionelle Herrensitzung statt. Für 19,54 Euro wird es ein buntes Programm geben. Für die, die noch keine Eintrittskarte haben, heißt es aber: sich sputen. Karten können entweder direkt bei den Faltern auf der Homepage (www.kg-nachtfalter.de) geordert oder beim letzten Vorverkaufstermin im Vereinslokal Rosental an der Gelderner Straße am 18. Dezember erworben werden. Zwischen 18 und 19 Uhr werden die letzten Tickets an den Mann gebracht.

Rainer Höppner könnte auch im Zirkus auftreten: Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Schiefbahn ist als Politiker im Stadtrat aktiv und engagiert sich gleichzeitig bei der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein und im Einzelhandelsverband Krefeld-Viersen. So ganz „nebenbei“ führt er auch noch ein Damenmodegeschäft. Da weiß der Mann manchmal gar nicht mehr, wie viele Bälle er gleichzeitig in der Luft hat. In einem Fall zumindest ist Land in Sicht: Am 23. Januar will Rainer Höppner den Umzug seines Geschäfts zur Hochstraße 41 über die (Zirkus-)Bühne gebracht haben. Schlicht „Höppner“ wird der neue Laden heißen, auch optisch soll sich im Vergleich zur jetzigen Präsentation am Ortsrand vieles verändern. Wir sind gespannt.

Die beiden Willicher Bands „Saitensprung“ und „Songplay“ haben im November im Hubertuseck ein Wohltätigkeitskonzert vor 100 Zuhörern zugunsten der Partnerschaft Zogoree in Burkina Faso gegeben. Schirmherr Bürgermeister Josef Heyes würdigte die Initiativen, die das Leben der Menschen in Afrika verbessern und so dazu beitragen, dass Menschen in Ihrer Heimat ein besseres Leben finden. Mit Eintrittsgeldern und Spenden kamen 750 Euro zusammen. Das Geld ist schon an den Vorsitzenden des Fördervereins Willich-Zogoree-Linselles, Hans Grips, übergeben worden. Der Verein fördert seit über 30 Jahren die Entwicklung der 16 Dörfer des Departements Zogoree im Norden von Burkina Faso, mitten in der Sahelzone. Der Erlös soll nun für die Weiterentwicklung des kulturellen Lebens vor Ort eingesetzt werden: Die traditionellen Musikgruppen erhalten nun Unterstützung für Instrumente, Kleidung und Technik. Hans Grips: „Dass ein Konzert in Willich die Musiker in Zogoree unterstützt, ruft riesige Begeisterung bei den hiesigen Bands aus. Wiederholungen der Aktion in 2016 sind bereits in Planung.“

Zum Schluss ein Rückblick: Michael Hornig hat vor einigen Tagen sein „Comedy Fun House“ wieder geöffnet. Und das gleich mit großem Erfolg: Der Niederheider Hof (Casa Sierra) war ausverkauft. Neben Hornig selbst standen unter anderem Keirut Wenzel und Richie XXS auf der Bühne. Wer diesmal keine Karten mehr bekommen hat: Das nächste „Fun House“ gibt es am 29. April, der Kartenvorverkauf startet im neuen Jahr.

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