Zur Vorbereitung gab es jetzt im Forum des Kreishauses zum ersten Mal eine Fachtagung mit dem Titel „Offene Kinder- und Jugendarbeit — Herausforderungen annehmen — Perspektiven gestalten“. Besprochen wurde unter anderem, wie junge Menschen in das politische Leben eingebunden werden können. Das wurde am Beispiel der Stadt Viersen vorgestellt, die ein Jugendforum eingerichtet hat. Zwei der 20 Mitglieder dürfen beratend an den Sitzungen des Jugendhilfeausschusses teilnehmen. Jugendliche konnten eine Skateranlage mitgestalten und Praktika absolvieren, um die Abläufe in einer Verwaltung kennenzulernen.

In anderen Kommunen des Kreises sind ähnlich aufgebaute Jugendparlamente aber schon gescheitert. „Kinder und Jugendliche werden nicht gefragt. Anstatt sie beispielsweise an der Gestaltung von Abläufen in der Schule zu beteiligen, müssen sie sich darum kümmern, wann der Schulhof gekehrt wird“, sagt Rainer Müller vom Kreisjugendamt.

Die Fachhochschule Niederrhein führt noch bis Ende des Jahres eine Fragebogenaktion durch. Schüler werden gefragt, welche Interessen sie haben, wie sie ihre Freizeit verbringen und wo sie sich mit ihren Freunden treffen. Anfang 2013 sollen die Ergebnisse vorliegen, die in den Kinder- und Jugendförderplan einfließen sollen. „Wir nehmen für uns in Anspruch, dass wir wissen, was Kinder und Jugendliche brauchen. Wir sollten sie besser danach fragen“, sagt Ingo Schabrich, Bildungsdezernent des Kreises. Untersucht werden auch Sozialräume, also Orte, an denen sich junge Menschen aufhalten.