Karneval Streit: Prinz verlässt Verein

Christian Höchst hat den Vaterstädtischen Verein nach Querelen über einen neuen Zugtermin verlassen.

Dülken. Christian Höchst hat die weißen Strumpfhosen ausgezogen. Er ist für den Karnevalszug aus der Prinzen-Rolle in Dülken raus. Und nicht nur das. Höchst, mit seiner Frau Melanie als Prinzenpaar des „Vaterstädtischen Vereins“ inthronisiert, hat den Verein verlassen.

Im Streit, wie es aus Vereinskreisen heißt — Streit darüber, ob der ausgefallene Rosenmontagszug am 16. April nachgeholt werden soll. Für Christian Höchst ist das keine Option: „Ich werde darauf verzichten.“ Für ihn sei Karneval am Aschermittwoch vorbei. „Wer ist denn Mitte April noch im Karnevalsmodus und stellt sich im Kostüm auf die Straße?“, fragt er. Und ein Zug, der durch leere Straßen geht? Für ihn sei der Nachholtermin „totaler Blödsinn“.

Erich Schmitz, Präsident des „Vaterstädtischen Vereins“ gibt sich optimistisch. Auf die Frage, ob der ausgetretene Prinz ihm beim Zug nicht fehlen würde, meint er: „Christian Höchst mag zwar ausgetreten sein, er ist aber immer noch Prinz.“ Der Chef des Vaterstädtischen Vereins hält am Nachholtermin für einen der größten Züge am Niederrhein fest. Das Gespräch mit der Stadtverwaltung über den Samstag, 16. April habe stattgefunden. Bis Ende der Woche soll im Vereinsvorstand für ein „Go“ oder „No go“ entschieden werden. „Zurzeit warte ich auf die Rückmeldungen“, sagt Schmitz.

Noch ist unklar, wie viele der 129 Gruppen, die am Rosenmontag durch Dülken ziehen wollten, wieder in die Kostüme steigen. Julia Joosten von den „Dölker Knööp“ lässt ihre Verkleidung im Schrank — bis Karneval 2017. „Die Absage war richtig, aber wir werden aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei sein.“ Zum einen seien Gruppenmitglieder krank, im Urlaub oder müssten arbeiten. Zum anderen ist es für Joosten der falsche Zeitpunkt: „Karneval ist vorbei.“

Volker Peters, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft Helena-brunn, will die 35 Vereinsmitglieder entscheiden lassen. „Wir haben noch eine halbe Tonne Wurfmaterial mit Verfallsdatum 30. April.“ Das würde er Mitte April nicht mehr unter die Zuschauer werfen wollen. Zudem müssten Fahrer und Traktoren gefunden werden. Für Helmut Schäfer, Vize-Präsident der Karnevalsgesellschaft Orpheum, steht fest: „Wir sind am 16. April dabei.“

Das Wurfmaterial sei gekauft, außerdem wollte man den Vaterstädtischen Verein unterstützen. Ähnlich argumentiert Norbert Jacobs von den „Dölker Crazy Kids“: „Für die Kinder war der ausgefallene Rosenmontagszug sehr traurig. Deswegen werden wir — auch mit unserem Kinderprinzenpaar — am Ersatztermin dabei sein.“

Bei Marko Dillikrath und der Kinderkarnevalsgesellschaft „Kika Kai“ ist die Entscheidung über eine Zugteilnahme noch nicht gefallen. Auch für ihn wäre das Verfallsdatum der Kamelle ein Argument, den Zug nachzuholen. Was er sich vorstellen kann: „Beim früheren Zug in Süchteln mitzugehen.“

Dieser ist, so Nicolai Rattay vom „Festausschuss Karneval“ in Süchteln gestern, für Sonntag, 6. März, ab 13.11 Uhr genehmigt.

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