„Stadtradeln“ im Kreis Viersen: 962 aktive Radler in 151 Teams

Die Städte Willich und Kempen ziehen eine zufriedenstellende Zwischenbilanz der Aktion. Kreis-Schlusslicht Tönisvorst schaut schon ins nächste Jahr.

„Stadtradeln“ im Kreis Viersen: 962 aktive Radler in 151 Teams
Foto: Ulrike Gerards

Kreis Viersen. Seit dem 10. Juni treten Radler kreisweit in die Pedale, um Kilometer für Kilometer im Rahmen der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ Werbung für klimafreundliche Fortbewegung zu machen. Zum ersten Mal machen alle neun Städte und Gemeinden mit. Mehr als 141 000 Kilometer sind bereits zurückgelegt worden — von 962 aktiven Radlern in 151 Teams (Stand: Freitagnachmittag). Wie wird — einzeln betrachtet — die Aktion von den Bürgern angenommen? Wo radeln die meisten Kommunalpolitiker mit und verschaffen sich damit einen Eindruck von der Qualität des Radwegenetzes? Wir haben Organisatoren des „Stadtradelns“ um ein Zwischenfazit gebeten.

Felix Schütte, Klimaschutzmanager im Kreis Viersen:

„Gestern bin ich zu zwei Terminen im Kreis mit dem Rad gefahren. Von Viersen ging es nach Willich und dann nach St. Tönis und wieder zurück. Das hat trotz Hitze super geklappt. Ich war schneller als geplant am Ziel und habe sogar direkt vor der Tür einen Parkplatz gefunden. Unterwegs habe ich viele andere Radfahrer getroffen. Insgeheim habe ich mich gefragt, ob sie auch Kilometer fürs Stadtradeln sammeln. Gerade überzeugten Radlern bietet die Aktion ja die Chance, ein Zeichen für den Radverkehr und den Klimaschutz zu setzen. Und als Dankeschön gibt es sogar Preise zu gewinnen. Warum also nicht anmelden und mitmachen?“ sagt Schütte. Sein Zwischenfazit: „Wir im Kreis Viersen schlagen uns im bundesweiten Vergleich als ’Newcomer’, wie es auf der Stadtradeln-Homepage heißt, bisher schon gut. Klar würde es mich freuen, wenn sich noch mehr Radler anmelden. Ein sichtbares Zeichen für den Radverkehr und Klimaschutz haben wir aber schon jetzt gesetzt.“

Marcel Gellißen, Klimaschutzmanager der Stadt Willich:

„In Willich beteiligen sich bisher fast 200 Radfahrer am Stadtradeln 2017, die bereits über 22 000 Radelkilometer gesammelt haben. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein leichter Anstieg der Teilnehmerzahl.“ Wie viele Kilometer in Willich letztlich erradelt werden, lasse sich momentan noch nicht abschätzen, „da einige Radler ihre Kilometer erst zum Ende des Aktionszeitraumes eintragen. So ist aktuell eine sechsköpfige Gruppe aus Willich mit dem Fahrrad unterwegs zum Bodensee, die ihre wahrscheinlich zahlreichen gesammelten Kilometer erst nach erfolgter Rückkehr eintragen wird.“

Gellißen persönlich freue sich besonders darüber, „dass das Stadtradeln im gesamten Kreisgebiet sehr gut angenommen wird und das Wetter im Aktionszeitraum schon fast zu gut zum Radfahren ist. Daher bin ich optimistisch, dass alle Radler in der letzten Aktionswoche noch einmal kräftig Kilometer sammeln werden und wir am Ende der Aktion ein großes Ausrufezeichen für Klimaschutz und Radverkehrsförderung setzen können.“

Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst:

„Es sind in Tönisvorst rund 30 Radler angemeldet und gut 20 wirklich aktiv unterwegs.“ Die zurückgelegte Leistung nähere sich dem mittleren vierstelligen Kilometerbereich. „Die Anzahl der Teilnehmer ist sicherlich noch ausbaufähig — wir möchten im nächsten Jahr gerne noch mehr interessierte Bürger ansprechen. Die recht überschaubare Anzahl der „Stadtradeln“-Teilnehmer hat sicher auch mit dem Bekanntheitsgrad des Projektes in Tönisvorst zu tun - wir sind ja als Kommune in diesem Jahr zum ersten Mal dabei.“ Vielleicht gelinge es ja auch im nächsten Jahr, einige Politiker fürs Stadtradeln für die Teilnahme zu begeistern - „auch hier wird sicherlich die zunehmende Popularität des Stadtradelns noch positive Auswirkungen haben“. Die Rahmenbedingungen fürs „Stadtradeln“ seien in Tönisvorst sehr günstig. Man habe Sponsoren für das Projekt begeistern können. Als Preise winken Gruppenfrühstücke und Sachpreise aus dem Fahrradzubehör-Bereich.

Heinz Puster, Umweltreferent der Stadt Kempen:

„Die Zwischenbilanz für die Aktion Stadtradeln ist durchweg positiv. Die bisher für Kempen zusammengekommen 19 000 Radkilometer sind ein sehr gutes Ergebnis.“ Viele radelnde Bürger hätten die Maßnahme gelobt. „Jetzt beginnt der Schlussspurt der Aktion für dieses Jahr, in dem sicherlich noch einige tausend Kilometer dazukommen und hoffentlich noch einige sich neu für die Aktion anmelden.“ Denn, so Puster, auch wenn der Aktionszeitraum Anfang des Monats begonnen hat, könne man sich jetzt noch registrieren, die seit dem 10. Juni gefahrenen Rad-Kilometer abschätzen und in den eigenen Radkalender eintragen.

„Im Augenblick ’konkurrieren’ in Kempen das Team Ciclisti und das Team ADFC um den Lorbeer der gefahrenen Kilometer pro Teammitglied. Mal sehen, wer am Schluss das Rad vorne hat.“ Puster weist noch einmal auf die geführten Radtouren in Kempen hin, die in den nächsten Tagen noch stattfinden. Infos dazu auf:

www.stadtradeln.de/kempen

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