Stadt Viersen schneidet beim Fahrrad-Ranking schlecht ab

ADFC-Test macht die Unzufriedenheit der heimischen Radler deutlich.

Stadt Viersen schneidet beim Fahrrad-Ranking schlecht ab
Foto: Busch

Kreis Viersen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests für 2016 veröffentlicht. Für den Kreis Viersen fällt die Bilanz ernüchternd aus: In der Stadt Viersen hatten sich nur 55 Fahrradfahrer beteiligt. Mit der Durchschnittsnote 4,3 landete die Stadt auf einem der hinteren Plätze. Bundesweit liegt sie auf Rang 89 von 98, im NRW-Ranking erreicht sie sogar nur Platz 35 von 37. Die Stadt Nettetal und die Gemeinde Brüggen tauchen anders als noch beim letzten Fahrradklima-Test 2014 in der aktuellen Erhebung gar nicht auf — dort gab es nicht genug Teilnehmer für eine belastbare Bewertung, heißt es vom ADFC.

Im Vergleich zur Auswertung von vor zwei Jahren hat sich Viersen leicht verschlechtert. Damals hatten 192 Teilnehmer der Stadt die Durchschnittsnote 4,0 verpasst, das bedeutete bundesweit Platz 70 von 100 und in NRW Rang 33 von 42. Nettetal und Brüggen schnitten deutlich besser ab. Nettetal erhielt die Note 3,4 und erreichte im bundesweiten Ranking Platz 87 von 292. Brüggen schaffte es gar auf den 38. Platz (Note 3,1).

Als positiv in der Stadt Viersen bewerteten die Teilnehmer dieses Mal die Wegweisung für Radfahrer, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und dass viele Einbahnstraßen für Fahrradfahrer geöffnet sind. Schwächen seien dagegen holprige und unebene Radwege, eine schlechte Führung an Baustellen sowie eine für Fahrradfahrer schlechte Ampelschaltung. Bei der Fahrradfreundlichkeit in der Stadt „geht mehr“, sagt auch die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper. „Das haben wir erkannt.“ Darum will die Stadt einen „Nahmobilitätsmanager“ einstellen, der sich unbefristet und in Vollzeit dem Thema Fahrradverkehr widmet. Kamper weiß: „Er muss ein Kämpfer sein.“ Denn es gebe viel nachzuholen. Noch vor den Sommerferien sollen die Bewerber eingeladen werden, sobald ein Kandidat ausgewählt wurde, soll er seine Arbeit aufnehmen, so Kamper.

Die Technische Beigeordnete aber betont auch, dass zuletzt bereits einiges für Fahrradfahrer getan wurde, etwa die Rotmarkierungen an Kreuzungen, die Öffnung von Einbahnstraßen und abschließbare Fahrradboxen am Viersener Bahnhof. Außerdem gebe es einen Austausch mit dem Arbeitskreis Radwegenetz der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus. In einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 1. Juni, will Kamper darüber informieren, was erreicht wurde und was noch zu tun ist. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt Viersen, Petersstraße 40.

Auch der Kreis ist nicht untätig. Er verfügt er über ein ausgeschildertes Radwegenetz von mehr als 650 Kilometern Länge. 2015 hat er das Knotenpunktsystem nach niederländischem Vorbild eingeführt. Damit sollen sich auch auswärtige Radfahrer ohne Ortskenntnis auf den Strecken zurechtfinden.

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