Stadt geht Parkplatznot der Reiter an

Seit der Wanderparkplatz an der Knorrstraße nur für Autos zugelassen ist, fehlen Parkmöglichkeiten für Pferdeanhänger.

Stadt geht Parkplatznot der Reiter an
Foto: Schütz

Nettetal. Reiterfreundlich gibt sich die Seenstadt: „Für den Tourismus spielen auch Reiter eine wichtige Rolle“, sagte Helma Josten (CDU). Man werbe mit einem ausgedehnten Reitwegenetz im Grenzwald und mit einer Gastronomie, die sich auf Reiter und ihre Pferde eingestellt habe. „Umso wichtiger ist natürlich, dass es genügend Parkmöglichkeiten für Pferdeanhänger gibt“, sagte die Ratsfrau. Doch um solchen Parkraum ist es schlecht bestellt, seit der Wanderparkplatz an der Knorrstraße in Kaldenkirchen für Pferdeanhänger gesperrt wurde — weshalb Nettetaler Reitvereine aufbegehrten. Verwaltung und Politik suchen nach Lösungen für neuen Parkraum und scheinen jetzt fündig geworden zu sein.

„Wir Reiter fühlen uns ausgesperrt“, hatte Ingrid Schepers vom Reitstall Lüthemühle geklagt. Man habe keine Möglichkeit mehr, nahe am Grenzwald ein Fahrzeug mit Pferdeanhänger abzustellen. Unterstützung bekommen die Reiter aus der Politik. So berichtete Hubert Schröder (CDU) im Betriebsausschuss Nettebetrieb, als es um die Instandsetzung von Wanderwegen und Wanderparkplätzen ging: „Mitglieder von Reitvereinen haben mir ihre Sorgen benannt, weil sie nicht wissen, wo sie nun mit ihren Pferdeanhängern am Grenzwald parken sollen.“ Er ersuche deshalb die Verwaltung, alternative Parkflächen zu suchen und auszuweisen.

Tatsächlich bemüht man sich im Rathaus um Abhilfe, hatte beispielsweise zwischenzeitlich den Reitvereinen empfohlen, an der Südlichen Wambacher Straße oder Bürdestraße in Kaldenkirchen zu parken — was nicht auf Gegenliebe bei den Reitern stieß. „Zu gefährlich“, so Schepers, ein Tier habe sich dort beim Ausstieg aus dem Anhänger verletzt.

Verständnis für die Bedenken der Reiter zeigte Susanne Fritzsche: „Das geht gar nicht, ein Pferd auf Asphalt aus einem Anhänger zu führen, und dann noch neben fließendem Verkehr, der so ein Tier nervös macht. Das wäre unverantwortlich“, sagte die Technische Beigeordnete, selbst passionierte Reiterin, im Betriebsausschuss Nettebetrieb. Man arbeite deshalb daran, anderen Parkraum auszuweisen.

Nach Gesprächen zwischen Verwaltung, Politik und Reitvereinen sickerte durch, dass eine stadteigene Fläche am Bolzplatz im Bereich Kreuzmönchstraße/Sandfeldstraße in Kaldenkirchen, nahe am Grenzwald also, favorisiert werde. Auf dem freien Bereich am Straßenrand parken schon jetzt ab und zu Autos. Dazu Fritzsche: „Wir haben mehrere Möglichkeiten ins Auge gefasst, aber es stimmt, mit dieser Fläche befassen wir uns konkret.“ Auf dem herzurichtenden Platz könnten bis zu sechs Gespanne stehen, allerdings seien noch Aspekte wie Bodenbeschaffenheit, Verkehrssicherheit und Kosten zu prüfen. Zudem müsse man sich, so Fritzsche, mit dem Kreis Viersen abstimmen, eine Entscheidung sei in diesem Jahr kaum noch zu erzielen.

Grundsätzlich begrüßt Schröder den Plan: „Aber im Bereich des Pferdeturnierplatzes, wo die Knorrstraße breiter ist, könnte man sicher auch noch die stadteigenen Straßenränder zum Parken ausweisen und notfalls den Boden etwas befestigen.“

Seine Parteikollegin Josten zeigte sich „zumindest froh, dass sich alle um eine Lösung bemühen“, schließlich gehe es auch um den Wirtschaftsfaktor Tourismus: „Eine neue Werbebroschüre zusammen mit Brüggen wird ausdrücklich auf die Reitmöglichkeiten im Grenzwald hinweisen, da müssen wir also bis zur nächsten Saison für heimische und auswärtige Reiter Parkraum anbieten können.“

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