St. Peter Hinsbeck: Chronik fertig

Heinz Koch schrieb sie zum 150. Geburtstag der Pfarrkirche.

St. Peter Hinsbeck: Chronik fertig
Foto: Buschkamp

Hinsbeck. Wenn es jemanden gibt, der die Hinsbecker Pfarrkirche kennt, dann ist es Heinz Koch. Nicht nur, weil er unweit von St. Peter wohnt und den Kirchturm jeden Tag im Blick hat, fühlt er sich dem markanten Gotteshaus auf besondere Weise verbunden. „Sobald ich den Kirchturm von St. Peter sehe, fühle ich mich zuhause“, sagt der Hinsbecker, der vielen als Heimatchronist bekannt ist. Jetzt ist sein Band zur Pfarrkirche noch enger geknüpft worden: Mehr als ein Jahr lang hat sich der Rentner intensiv mit der wechselvollen Geschichte von St. Peter beschäftigt. Zu deren 150. Geburtstag wird Koch eine Chronik vorlegen — und wird darin einige Geheimnisse der Kirche lüften.

Bereits vor sieben Jahren hat Koch mit seinen Forschungen über St. Peter begonnen - damals für zwei Aufsätze im Heimatbuch des Kreises. Auf dieser Grundlage ist jetzt auch die Chronik entstanden. Allerdings hat Koch auch so manche Fleißarbeit erledigt: Dazu zählt eine Liste aller Priester und Kirchenvorstände mit Namen und — soweit vorhanden — Bilder ab 1600. Dafür hat er viele Stunden im Kreisarchiv in Kempen verbacht: „Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Stunden“, sagt er lächelnd. Viele Gespräche mit Hinsbeckern folgten — gekrönt von der Freude, wenn wieder ein Name komplett oder ein Foto der richtigen Person zugeordnet werden konnte.

Das Aufspüren von Unbekanntem, die Freude, etwas Neues mitteilen zu können: Das hat Heinz Koch bei seiner Arbeit an der Chronik begleitet. So fand er ein Foto, dessen Motiv auch für ihn als Kirchenkenner neu war: Es zeigt den Inneraum von St. Peter um 1900. Anhand späterer Fotos kann Koch jetzt zeigen, wie die Kirche verändert wurde - etwa die Kirchenfenster. „Sie sind dreimal ersetzt worden“, sagt der Chronist.

Eine historische Randnotiz: Im 30-jährigen Krieg nahmen Kroaten das bronzene Taufbecken mit, auf dem Weg nach Lobberich ließen sie es aber zurück — es war ihnen zu schwer. Sie behielten nur den ebenfalls bronzenen Deckel. Das Taufbecken wurde wieder gefunden, in die Kirche zurückgebracht und erhielt zunächst einen Holzdeckel. 1840 konnte dann ein neuer Deckel aus Bronze finanziert werden. „Zufällig“, so Heinz Koch, fand er auch ein Foto von einem schweren Hagel-Unwetter 1891. Dabei waren alle Fenster auf der Westseite der Kirche zerstört worden.

In einem Kirchenbuch fand er zudem eine Abbildung des Vorgängergebäudes. Diese Kirche wurde 1868 abgerissen, ein Jahr zuvor war das Schiff erneuert worden. In einem zweiten Schritt wurde ein neuer Kirchturm errichtet — das Schiff und der Turm sind also zwei einzelne Bauten. Dies sei Koch zufolge für die Bausubstanz der Kirche schwierig. Zurzeit wird der Turm von St. Peter umfangreich saniert.

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