Spielplätze werden auf Schadstoffe geprüft

Der Kreis Viersen nimmt 45 Flächen unter die Lupe. Er setzt Untersuchung von 2016 fort.

Willich/Tönisvorst. Der Kreis Viersen untersucht 45 Spiel- und Bolzplätze in allen neun Städten und Gemeinden auf erhöhte Schadstoffwerte. Darüber informiert das Amt für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen. Wie bereits im vergangenen Jahr wird das Sachverständigenbüro „IFUA-Projekt“ aus Bielefeld im Juli und September Bodenproben von ausgewählten Kinderspielflächen nehmen und diese analysieren. Die Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen.

Bereits im Jahr 2016 hatten der Kreis und das Sachverständigenbüro vor dem Hintergrund des vorsorgenden Gesundheitsschutzes stichprobenartig 19 Spiel- und Bolzplätze im Kreisgebiet untersucht. Bei diesen Proben stellten die Experten auf den meisten der untersuchten Spielflächen keine erhöhten Schadstoffgehalte fest. Auf sieben Plätzen in Kempen, Willich, Viersen und Tönisvorst wurden aber Blei, Cadmium und Benzoapyren in erhöhter Konzentration festgestellt — größere Mengen können Krebs erzeugen oder Organe schädigen.

Da die Konzentrationen sehr gering waren, gab es allerdings keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Dennoch empfahl das Gutachterbüro mittelfristige Maßnahmen — etwa den Boden auszutauschen. Diese Arbeiten sind voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen. Sie werden zu 80 Prozent vom Land bezuschusst, 20 Prozent müssen die Kommunen tragen. Der Kreis Viersen bhat bei der Bezirksregierung einen Förderantrag gestellt, der auch bewilligt wurde. Derzeit laufen die Ausschreibungen der Arbeiten. Auf dem Spielplatz Schelthoferstraße/Ecke Friedrichstraße in St. Tönis wurden Verunreinigungen des Sandes in einer Tiefe von 15 bis 35 Zentimetern festgestellt. Der erhöhte Schadenstoffgehalt bezieht sich auf Spuren von Chrom-Nickel und Benzoapyren, die etwa durch Auto- und Industrieabgase in den Boden gelangen können.

Der vorübergehend gesperrte Spielplatz am Weidenweg in Neersen wurde wieder geöffnet. Es bestand keinerlei akute Gefahr für spielende Kinder, teilte die Stadt Willich seinerzeit mit. Dort gab es Verunreinigungen der Bodenfläche in einer Tiefe bis zehn Zentimeter in der Spielplatz-Umrandung und in einer Schicht in zehn bis 35 Zentimetern Tiefe unterhalb der Rasenfläche im Bereich der Tischtennisplatte und eines Drehrondells.

In diesem Jahr werden in Tönisvorst nun der Spielplatz Rathaus Vorst, der Spiel- und Bolzplatz Kempener Straße sowie der Spielplatz Ortmannsweg untersucht. In Willich sind es der Spielplatz Zum Schickerhof, der Spiel- und Bolzplatz Fadheider Straße, der Spielplatz Scheibenstraße, der Spielplatz Kurt-Schumacher-Park, der Bolzplatz Hellenbroich und der Spiel- und Bolzplatz Cloerbruchallee. In Grefrath werden die Flächen Burgbenden, An der Marienschule und Vitusstraße/Ecke Gurthbusch untersucht. In Kempen sind es die Spielplätze Dinkelbergstraße, St. Huberter-Straße, Niederweide und Rheinstraße.

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