A wie Aronia aus Tönisvorst

Ferien! Da kann das Sommer-ABC der WZ ja starten. Mit einer Beere, die noch nicht jedem bekannt sein dürfte.

Tönisvorst. Unser Sommer-ABC beginnt mit A wie Aronia-Beere. Sie wächst nicht in A wie Australien oder Andalusien, sondern in T wie Tönisvorst. Und das seit 17 Jahren. Obstbauer Rudolf Steves hegt und pflegt die Sträucher — quasi mit links, denn Aronia ist nicht sehr anspruchsvoll. „Sie benötigt keinen Pflanzenschutz“, sagt er und zählt damit nur einen Vorteil dieser so genannten Apfelbeere auf.

Sie ist schwarz, ähnlich groß wie eine Blaubeere, aber weniger zum direkten Verzehr vom Strauch geeignet. „Sie enthält sehr viele Bitterstoffe und der Samenanteil ist sehr hoch. Der Frischverzehr ist nur etwas für Hartgesottene“, lacht Stevens und lässt die Geschmacksprobe aufs Exempel machen. In der Tat, im Gaumen hinterlässt die Aronia-Beere einen sehr trockenen Geschmack. Jetzt wird der Werbe-Slogan klar: Schmeckt wie sehr trockener Rotwein, nur ohne Alkohol.

„Der Saft ist eine tolle Sache“, sagt Steves. Die Aronia-Beere enthalte die sechsfache Menge an Vitamin C im Vergleich zu Holunder. Außerdem ist der Gehalt an Flavonoid, Folsäure und Vitamin K sehr hoch.

Als Press- oder Direktsaft werden ihr gute Auswirkungen auf den Magen- und Darm-Trakt und auf das Wohlbefinden zugesprochen. Steves bevorzugt die Kombination der Aroniabeere mit A wie Apfelsaft. Die Ernte der Aroniabeere steht unmittelbar bevor. „Wir sind in diesem Jahr zehn Tage früher dran“, sagt Steves.

Bei der Ernte müssen sich die Helfer dranhalten. Sechs bis sieben Tonnen kommen zusammen. Die Ernte eines Tages wird noch am selben Tag nach Hamminkeln gebracht, wo die Obstkelterei Van Nahmen das Pressen, Mischen und Abfüllen besorgt. Seit 1995 arbeitet der Tönisvorster Obstbauer mit dem Unternehmen zusammen. Steves: „Nur die erste Ernte ’93, eine Tonne damals, habe ich selber gepresst.“ Außer ihm, sagt er, gebe es nur noch einen Obstbauern in Ostdeutschland, der Aronia-Anbau betreibe.

In dieser Woche werden die Beeren Dolde für Dolde geerntet. Die 2,50 Meter hohen Sträucher hängen voll. Über A wie Arbeit kann Steves sich sowieso nicht beklagen. Die Ernte der Aprikosen ist in vollem Gange. Und dann ist da ja noch das A wie Apfel.

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