Soko-Chef Ingo Thiel im Kreuzfeuer der Kritik

Im Internet weht dem Ermittler scharfer Wind entgegen. Es gibt aber auch Lob für die hartnäckige Arbeit der Polizei.

Grefrath. Großes Echo hat der Artikel „Die Suche geht weiter“ in der WZ vom 31. Dezember im Internet gefunden. Im Leserforum auf wz-newsline wird vor allem der Soko-Chef Ingo Thiel kritisiert. Es gibt aber auch Lob für die Polizei und viel Mitgefühl für Mircos Familie.

„Ich bin froh, dass unvermindert selbst Monate später derartig intensiv gefahndet wird“, schreibt „Lutz“. „Ich jedenfalls glaube noch an dieses Wunder, dass Mirco doch noch lebend gefunden wird. Und danach der Täter“, schreibt er im WZ-Leserforum.

„Mutter von vier“ wünscht „der Familie alle Kraft der Welt.“ Sie findet es „unfassbar grausam, dass es Menschen gibt, die die Familie in dieser schweren Zeit auch noch beleidigen“.

„Es ist einfach nur schrecklich, dass es auch nach Monaten des Verschwindens keine Spur gibt“, schreibt C.I.. Es müsse schwer sein für die Eltern, nicht zu wissen, wo ihr Sohn ist. „An dieser Stelle wünsche ich der Sonderkommission noch viel Glück und viel Kraft bei der Suche und den Eltern wünsche ich, dass Mirco heil gefunden wird.“

Kritik an der Polizei übt Helga Braun. „Was mich entsetzt, sind die täglichen Selbstdarstellungen der Mitarbeiter der Soko, die alle auf verschiedensten Gebieten Experten sind. Wieso gibt es denn dann immer noch kein Ergebnis?“, fragt sie. Das müsse für die Eltern unerträglich sein. Sie wünscht sich von den Ermittlern mehr Bescheidenheit und Arbeit im Hintergrund und fragt: „Wieso beharrt man so sehr darauf, dass der Täter aus Grefrath ist und es sich nur um diesen einen Pkw-Kombi-Typ handeln kann. Verrennt man sich da nicht?“

Das befürchtet auch Dirk Engelhardt. „Vielleicht ist Mirco verschleppt worden“, schreibt Engelhardt. Er erinnere sich an einen Fall in Spanien, wo die Eltern heute noch suchen. „Mir tun einfach nur die Eltern leid, sie haben mein Mitgefühl. Ich hoffe, dass die Polizei nicht nachlässt“, schreibt Engelhardt.

Die Selbstdarstellung der Polizei hat nach Ansicht von Stefan Vermeulen ihre Spuren hinterlassen. „Es ist schlimm genug, was hier passiert ist. Aber wenn dann pauschalierte Verdächtigungen gegen die Grefrather Bürger ausgesprochen werden, dann ist das für mich keine ernsthafte Polizeiarbeit mehr.“

Die Qualität der Aussage ähnele der Kristallkugel auf der Kirmes, werde aber von der Polizei als Tatsache verkauft. „Woher weiß Herr Thiel, dass Mirco nicht längst in Frankurt, Berlin oder sogar in Belgien ist?“, fragt Vermeulen und fordert Soko-Chef Ingo Thiel auf: „Hören Sie endlich auf, Unfrieden und Zwietracht in Grefrath zu stiften und konzentrieren Sie sich auf Ihre Arbeit und nicht auf die Gerüchteküche.“

Soko-Chef Thiel wird auf wz-newsline auch von einem gewissen „Klaus“ angegriffen. „Es lässt sich nicht alles so einfach weglächeln wie die Hellseher“, schreibt er. „Es gefällt mir nicht, wie da Leute in den Mief geraten, ein böser selbsternannter Ermittler zu sein und gar noch die Eltern und unschuldige Unbeteiligte zu verleumden.“

Verunsichert von den zahllosen Kommentaren im Netz zeigt sich „Robert“. „Ich verfolge seit September das Schicksal des Jungen und bin mittlerweile von den vielen Irr-Meldungen, die im Netz kursieren, richtig verunsichert“, schreibt er. Und wünscht Mircos Familie alles Gute und der Soko gute Nerven und einen baldigen Ermittlungserfolg.

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