Fall Mirco: Hat Olaf H. weitere Kinder getötet?

Suche mit Leichenhunden in Ungerath. Polizei prüft Verbindungen zu Claudia (11), Deborah (8) und Dennis (9).

Grefrath. Die Arbeit der Polizei-Sonderkommission im Fall Mirco ist offenbar längst noch nicht beendet. „Wir prüfen, ob Olaf H. möglicherweise noch bei weiteren Tötungsdelikten im gesamten Bundesgebiet als Täter infrage kommt“, bestätigte am Sonntag der Sprecher der Kommission, Willy Theveßen. Dabei gehe es „um rund ein Dutzend bislang ungeklärter Mordfälle an Kindern und Jugendlichen“.

Konkret nannte Theveßen die bis heute ungeklärten Fälle der elfjährigen Claudia aus Hemmerden (getötet 1996), der achtjährigen Deborah aus Düsseldorf-Wersten (verschwunden im Februar 1996) und des neunjährigen Denis aus Osterholz-Scharmbeck (verschwunden im September 2001).

Am Wochenende haben Polizeiermittler mit Leichenspürhunden den Garten des Hauses von Olaf H. in Ungerath durchsucht sowie das Gelände eines ehemaligen Tierparks und Märchenwalds, knapp zwei Kilometer von dem Haus entfernt — nach Angaben von Polizeisprecher Theveßen „ohne Ergebnis“.

Inzwischen wurde auch bekannt, dass Olaf H. die Ermittler über sein Motiv der Tötung von Mirco belogen hat. Angeblich hatte er aus „Frust“ gehandelt, weil ihn ein Vorgesetzter „zusammengefaltet“ habe. Doch die Ermittler fanden heraus: Das stimmt nicht — der betreffende Vorgesetzte war zu dem genannten Zeitpunkt in Urlaub.

Am Sonntag räumte die Polizei ein, Olaf H. habe mehrfach verschiedene Angaben über die Tatumstände gemacht. Er soll nun kriminalpsychologisch untersucht werden. Seinem Anwalt Gerd Meister soll Olaf H. inzwischen ein neues Tatmotiv genannt haben. „Mein Mandant hat mir anvertraut, dass er selber als Kind sexuell missbraucht worden sei“, zitiert die „Bild am Sonntag“ den Verteidiger.

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