Selbstbewusste FDP hofft auf ein starkes Landtagswahl-Ergebnis

Beim Kreisparteitag der Liberalen in der Oedter Albert-Mooren-Halle zeigten sich die Vorstandsmitglieder zuversichtlich.

Selbstbewusste FDP hofft auf ein starkes Landtagswahl-Ergebnis
Foto: Kurt Lübke

Oedt/Kreis Viersen. Gute Laune beim FDP-Kreisparteitag in der Oedter Albert-Mooren-Halle: „Zuversicht ja nach den jüngsten Umfragen, aber es bleibt noch Luft nach oben.“ Sowohl Landtagsabgeordneter Dietmar Brockes als auch FDP-Kreisvorsitzender Wolfgang Lochner hoffen, dass die Liberalen nach der Landtagswahl am 14. Mai wieder die drittstärkste Kraft in NRW werden.

„Danke, dass ihr die letzten Jahre durchgestanden und unsere Partei in den Räten und Ausschüssen erlebbar gemacht habt — und das, nachdem wir nach unserem bitteren Ausscheiden aus dem Bundestag mit Häme übergossen worden waren.“ Das sagte vor etwa 40 Delegierten Landtagsabgeordneter Joachim Stamp (46). Der Bonner, Mitglied des Landes- und Bundesvorstandes der Liberalen, genießt offenbar in seiner Partei ein hohes Ansehen, denn er steht direkt hinter Christian Lindner auf Platz zwei der FDP-Landesliste.

„Danke!“ stand auch bei den Ehrungen durch den Kreis-Vorsitzenden Wolfgang Lochner auf zwei großen Umschlägen. Darin waren entsprechende Urkunden über langjähriges Mittun in der FDP. Gemeint waren Hans Gerd Segerath (74, Willich) und Jürgen Gründler (73, Niederkrüchten). Beide gehören der FDP seit 40 Jahren an. „Bei der Elmpter Kirmes haben mich damals Willi Huox und Willi Krückel zum Parteieintritt überredet“, sagte schmunzelnd Jürgen Gründler, der nach wie vor kommunalpolitisch aktiv ist, so seit etwa 35 Jahren als sachkundiger Bürger im Bauausschuss in Niederkrüchten.

Nicht minder agil war und ist der in Anrath wohnende Hans Gerd Segerath. Auch der ehemalige Pädagoge mischt sich seit Jahrzehnten aktiv ein, gehört derzeit den Schulausschüssen im Kreis Viersen und in der Stadt Willich als sachkundiger Bürger an.

„In den letzten Tagen sind wieder vier neue Mitglieder eingetreten, jetzt sind es wieder im Kreisverband über 300“, freute sich Geschäftsführerin Birgit Jahrke.

Joachim Stamp nannte einige der Schwerpunkte der zukünftigen FDP-Politik im Land: eine bessere Bildungs- und Wirtschaftspolitik sowie bei der Inneren Sicherheit die Forderung nach mehr und besser auszustattender Polizei. „Es muss endlich mal aufhören, dass aus guten Ideen Ideologien werden, dass vor lauter Dokumentationen kaum noch Zeit für die eigentliche Arbeit bleibt.“ Dies bezog Stamp unter anderem auf die Inklusion. Behinderte Kinder bräuchten nach wie vor „Schutzzonen“ in den Förderschulen, diese dürften nicht wegfallen.

Unbürokratisch will die FDP Firmengründern helfen: „Sie sollen im ersten Jahr mehr Zeit haben, um ihre Ideen zu entwickeln.“ Keine Hygiene-Ampel, sondern einen Hygiene-Führerschein mit punktuellen Kontrollen. Und ein flächendeckender Breitbandausbau sei gerade in den ländlichen Bereichen dringend vonnöten.

Dietmar Brockes und Wolfgang Lochner kamen ferner auf die nach wie vor von CDU/CSU beabsichtige Maut zu sprechen, die FDP lehnt diese ab. Lochner: „Gerade in unserem Grenzgebiet bringt dies nur große Nachteile.“

Verärgert zeigte sich Dietmar Brockes darüber, dass einer der wichtigsten Gewerbesteuerzahler Schwalmtals, die Großbäckerei Kamps, den Kreis Viersen verlasse und der Bad-Onlinehändler Reuter seine Firmenzentrale von Viersen nach Mönchengladbach verlagern will. „Da muss doch bei der Kreis-Wirtschaftsförderung irgendwas falsch gelaufen sein, fehlt es offenbar an den Abstimmungen mit den lokalen Wirtschaftsförderern“, sagte Brockes.

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