Pinkfarbene Bäume und Kabeljau

Die ganze Welt feiert 2011. Die WZ hat sich umgehört, welche Bräuche es zum Jahreswechsel gibt.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Der Jahreswechsel wird auf der ganzen Welt gefeiert — von Japan bis Westkanada. Und überall gibt es andere Bräuche. In Deutschland läuft am Silvesterabend der Sketch „Dinner for One“ im Fernsehen. Das neue Jahr beginnt oft mit Feuerwerk, Böllern, Bleigießen und Mitternachtsgottesdiensten. Die WZ hat sich bei Menschen aus aller Welt umgehört, die in der Region leben: Wie wird gefeiert?

Susan Müllmeraus Kempen ist Britin. Sie sagt: „In England feiert man mit Familie und Freunden in geselliger Runde. Es gibt Fingerfood vom Buffet zu essen und Punsch zu trinken. Wir tanzen und erzählen Witze. Dabei gilt die Faustregel: Je alberner, desto besser!“ Das ganze Haus ist mit jeder Menge bunter Deko geschmückt, beispielsweise mit Girlanden oder Papierketten. Bei Susan Müllmer ist es ein pinkfarbener Weihnachtsbaum. Er trägt den Namen „Pinky the christmas tree“ und macht seinem Namen alle Ehre.

Die Briten begrüßen das neue Jahr mit dem traditionellen schottischen Lied „Auld lang Syne“, dem Spruch „Happy New Year“ und natürlich mit einem Gläschen Alkohol: Die Frauen trinken Champagner, die Männer Whisky.

„Auch im kalten Norden gibt es heiße Feten zum Jahreswechsel“, weiß Bjarne Norlander, langjähriger Jugendamt-Mitarbeiter in Kempen. Norlander kommt aus Dänemark, wo Kabeljau mit Senfsauce auf den Tisch kommt. Dazu verkleiden sich die Dänen gerne mit lustigen Mützen, roter Nase und Papierlätzchen.

Und da Fisch gerne schwimmt, gehört zum Festmahl auch ein Bier sowie ein Aquavit. Wer durch den Schnaps etwas albern wird, dem sei gesagt: Die Dänen mögen Neujahrsspäße.

Bjarne Norlander gründete den Verein Most, der sich der deutsch-polnischen Freundschaft widmet. Was die Frage aufwirft, wie die Polen feiern. Das weiß Magdalena Bartkowiak, die Leiterin des Jugentheaters in Grefrath: „Eigentlich genau wie hier, mit Essen, Tanz und in geselliger Runde.“ Das polnische Gericht Bigos mit Sauerkraut, Fleisch und getrockneten Pilzen schaffe eine gute Grundlage.

„Europäisch geprägt“ wird auf Sri Lanka gefeiert. Das sagt der Kempener Grünen-Ratsherr und Tamile JeyaratnamCanecieus. „Entfaltungs- und Neujahrsgottendienst“ gehören für den Christen mit dazu. In Griechenland freuen sich Kinder auf Silvester: Sie ziehen von Haus zu Haus, überbringen durch das Singen von Neujahrsliedern alle guten Wünsche und sammeln dabei Süßes und Bares. Das berichtet AnestisIoannidis, Geschäftsführer der Nettetaler Hilfsorganisation Human Plus. Ein Brauch ist der Kuchen Vasilopita: Wessen Stück die mitgebackene Münze enthält, dem winkt im neuen Jahr Glück.

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