Vorsicht: Auberginen und Co. haben es in sich!

Giftige Stoffe können aber leicht unschädlich gemacht werden.

Niederrhein. Frisches Obst und Gemüse liegt im Trend. Viele Menschen essen täglich pflanzliche Rohkost, weil sie wegen ihres Vitamin- und Mineralstoffgehaltes als „gesund“ gilt. Doch Vorsicht: Manche Nahrungsmittel enthalten Gifte.

Wir stellen hier einige Lebensmittel vor und zeigen, worauf man bei ihnen achten sollte. Denn oft lassen sich die schädlichen Stoffe durch Garen oder Kochen unschädlich machen. Erbsen gehören jedoch nicht zu den giftigen Gemüsen. Wir können sie auch ungekocht genießen. Da hatte sich in der vergangenen Woche der Fehlerteufel eingeschlichen.

Betrachten wir zuerst die Kartoffel. Die tolle Knolle ist ein wahres Nährstoffwunder. Sie enthält aber auch das natürliche Gift Solanin. Verstärkt steckt es in den „Augen“ und Keimen, aber auch in den grünen Stellen der Schale. Die müssen deshalb allesamt vor dem Kochen entfernt werden. Denn diese Giftstoffe sind weitgehend hitzestabil und werden durch Kochen, Braten oder Frittieren nicht unschädlich gemacht.

Um das Gift erst gar nicht in Mengen entstehen zu lassen, sollten wir die Kartoffel kühl und dunkel lagern. Beim Schälen werden grüne Stellen entfernt und grüne Kartoffeln ganz aussortiert. Dann können wir die Knolle unbeschwert genießen.

Rhabarber besitzt Oxalsäure, die den Zahnschmelz angreift. Sie wird durch das Erhitzen unschädlich gemacht, beziehungsweise aus der Pflanze herausgelöst. Die Inhaltsstoffe gehen in das Kochwasser über, deshalb schütten wir es weg.

Auch grüne Bohnen sind gesund. Sie besitzen viel Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine. Rohkost-Begeisterte könnten in Versuchung geraten, das Gemüse ungekocht zu verspeisen. Doch rohe grüne Bohnen sind giftig. Sie enthalten den Giftstoff Phasin, ein Eiweiß, das Zucker bindet. Bereits in kleinen Mengen zerstört es die roten Blutkörperchen. Das führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und im schlimmsten Fall zu Blutungen im Magen-Darmbereich.

Wie alle Eiweiße, sind auch die Phasine temperaturempfindlich. Beim Kochen ändert sich bereits innerhalb von 15 Minuten ihre Struktur und die Stoffe werden unschädlich. Dann sind grüne Bohnen gesund — ganz gleich, ob wir sie als Salat oder Beilage genießen.

Auberginen enthalten wie die Kartoffeln Solanin, das Gift der Nachtschattengewächse. Auch hier gilt: Niemals roh essen. Selbst wenn keine schweren Vergiftungen zu erwarten sind, Bauchschmerzen braucht keiner. Noch harte und nicht ganz reife Auberginen sollten wir deshalb erst nachreifen lassen, um den Solanin-Gehalt zu reduzieren. Danach weiterverarbeiten und das Erhitzen nicht vergessen!

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